Lesefutter

Felix Stalder, Professor für digitale Kultur an der Züricher Hochschule der Künste und Blogger, hat ein Buch geschrieben. Es heißt Kultur der Digitalität. Leonhard Dobusch hat es für Netzpolitik.org rezensiert und David Pachali hat auf iRights.info eine Besprechung abgeliefert. Beide Rezensenten sind der Meinung, daß sich die Lektüre lohnt. Auch wenn mir der Begriff »Digitalität« reichlich gestelzt daherkommt, werde ich mir den Band nach meinem Urlaub wohl auch besorgen müssen.

Die Preispolitik Suhrkamps ist aber wieder eine Schweinerei und zeigt, daß der Verlag die »Digitalität« immer noch nicht verstanden hat. Die »Totes-Holz-Version« kostet 18 Euro, während man das Ebook für 17,99 Euro käuflich erwerben kann. Das Drucken von Ebooks ist ja auch so teuer.

Kommen wir daher zu etwas Erfreulicherem: Am Sonnabend war »Free Comic Book Day« und aus diesem Anlaß schrieb Maris Wicks das Essay »Why Write Science Comics?« und John Chad hält Comics und Wissenschaft für eine explosive Kombination. Beide wissen, worüber sie schreiben, denn Maris Wicks ist der Autor von Coral Reefs: Cities of the Ocean und von John Chad stammt der Wissenschafts-Comic Volcanoes: Fire and Life.

Wem das noch nicht genug Lesefutter ist, dem sei das Comic Book Plus Archive empfohlen, das über 22.000 Comics aus dem goldenen und silbernen Zeitalter der Comic Books zum freien Download anbietet. Oder das Digital Comic Museum. Hier könnt Ihr Euch immerhin mehr als 15.000 Comic Books ebenfalls kostenlos herunterladen.

Kommen wir nun wieder zu etwas Ernsterem: Neu im Project Gutenberg ist das reich illustrierte Buch »A History of Dentistry from the most Ancient Times until the end of the Eighteenth Century«. Ob es Euch allerdings die Angst vor dem Zahnarzt nehmen wird, wage ich zu bezweifeln. Ebenfalls aus dem medizinischen Bereich könnt Ihr dort »Die Protozoen als Krankheitserreger des Menschen und der Hausthiere« und das dann doch nicht ganz ernst gemeinte Werk »Satyrische Abhandlung von den Krankheiten der Frauenspersonen, welche sie sich durch ihren Putz und Anzug zuziehen« finden.

War sonst noch was? Die Futurezone berichtete über den (gescheiterten) Urheber-Trick, mit dem Rechteinhaber versucht hatten, für Ravels Bolero weiter Lizenzgebühren zu kassieren. Jetzt könnt Ihr ihn frei bei Wikimedia Commons herunterladen.

Michael Firnkes erläutert in einem ausführlichen Artikel, wie Big Data unsere Privatsphäre auflöst. Der Beitrag basiert auf einem Kapitel seines Buches Das gekaufte Web. Wie wir online manipuliert werden – ein weiteres Buch, das ich vermutlich ebenfalls lesen sollte.

Und dann spricht Dominik Irtenkauf in der Telepolis mit Peter Jay Brown, der den Dokumentarfilm Paul Watson – Bekenntnisse eines Öko-Terroristen drehte, über den Weg von Sea Shepherd von der Graswurzelbewegung zum Geld, auf Motherboard gibt es einen Gorgeous Guide to the Earliest Computers von Sarah Emerson und in den USA wurde ein Professor wegen seiner Mathe-Gleichungen als Terrorist verdächtigt. Der letzte Link fällt ein wenig aus dem Rahmen dieses Beitrags, ich wollte ihn aber unbedingt irgendwo unterbringen.

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