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Dem Bild »Die große Odaliske« (1814) von Jean-Auguste-Dominique Ingres liegt noch eine ganz andere, tiefergehende Verkrümmung zugrunde: Die der zeitgenössischen Ehemoral, zu der die Vorstellung eines Harems – also des exklusiven sexuellen Zugriffs eines einzigen Mannes auf eine beliebige Anzahl Frauen – in denkbar größter Diskrepanz steht. Dem Gemälde geht es also schon vom Gegenstand her nicht um Realitäten, sondern um eine Phantasie, den Traum des rationalen, monogamen Westens von der Sinnenschwüle eines orientalischen Harems. Daß Ingres hierbei die Wahrheit der Anatomie gegen eine sinnliche Wahrheit austauscht ist also nur folgerichtig. Und auf sinnlicher Ebene ist Ingres’ »Große Odaliske« zutiefst wahr. (Aus Mahagoni, dem Magazin für Stil, Lebensart und Kultur)


(Kommentieren)  La Grande Odalisque bitte flattrn



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Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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