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Dieses detailreiche Gemälde zeigt den Auftakt der zweiten Szene des zweiten Aktes von William Shakespeares vielgespielter Komödie Ein Sommernachtstraum: Oberon, König der Elfen, hatte sich mit seiner Gemahlin Titania gestritten. Er war verärgert und wollte ihr einen Streich spielen. Deshalb befahl er seinem Gehilfen Puck, auch Robin Gutfreund (Robin Goodfellow) genannt, ein bestimmtes wildes Stiefmütterchen (viola tricolor) zu holen, das einst von Amors Pfeil getroffen war. Wenn man den Nektar dieser Blume in die Augen eines Schlafenden tröpfelt, sorgt er dafür, daß dieser sich unsterblich in die nächste lebende Kreatur verliebt, die er beim Aufwachen sieht. Das Bild zeigt, wie Titania von ihrer Gefolgschaft zum Schlafe gebettet wird. Wenn man genau hinschaut, sieht man in der Höhle den Schatten des Oberon, bereit ihr den Blütennektar in die Augen zu träufeln.

Der Schöpfer des Bildes, der britische Maler Richard Dadd (1817-1886), lebte ab 1843 in einer psychiatrischen Klinik, in die er, nachdem er seinen Vater umgebracht hatte, eingewiesen worden war. Er litt vermutlich an Schizophrenie und einer pipolaren Störung und verbrachte über 40 Jahre seines Lebens bis zu seinem Tode in diversen Krankenhäusern. Man erlaubte ihm dort weiterzumalen und so entstanden noch zahlreiche Bilder mit Themen aus der Feen-, Mythen- und Märchenwelt.


(Kommentieren)  Richard Dadd: Titania Sleeping (1841) bitte flattrn



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