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S-Bahn-Chaos zum Selberbauen – Ich weiß jetzt, wie das geht. Einfach auf einem S-Bahnhof eine leere Tasche abstellen und schon bricht für mindestens einen halben Tag der gesamte Verkehr zusammen. Schöne Aussichten … (Kommentieren) (#)


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Die Berliner S-Bahn ist nur noch ein großer Haufen Scheiße (und die Berliner SPD gleich mit): Da wollte ich doch heute nach Feierabend mal wieder zum Training nach Spindlersfeld (dort ist der Platz »unseres« Hundesportvereins). Schon am S-Bahnhof Heidelberger Platz war das Chaos groß – angeblich wegen eines Polizeieinsatzes, dazwischen war es auch mal eine Signal- oder Weichenstörung, die S-Bahn-Führung kann sich manchmal nicht entscheiden, womit sie uns anlügen will. Aber auf allen Anzeigen stand, daß die S47 auf die Stummelstrecke Schöneweide—Spindlersfeld zurückgezogen sei. Ich ließ mir also von Gabi zur Hermannstraße den kleinen Sheltie bringen, nachdem ich mich in übervollen Zügen bis dahin durchgeschlagen hatte, vergewisserte mich noch einmal mit einem Blick auf die Anzeige, daß der Zug nach Spindlersfeld ab Schöneweide fährt und dampfte einigermaßen hoffnungsvoll los. Ich war sogar zehn Minuten zu früh in Schöneweide und immer noch versprach mir die Anzeige, daß ich Spindlersfeld rechtzeitig zum Training erreichen würde. Jedoch kurz vor Ankuft des Zuges – da sprang die Anzeige um: Zug fällt aus!

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Ich völlig baff und rief den Kundendienst der Bahn an. Dort sagte man mir, daß der Zug ausfallen müsse, weil noch ein zweiter Zug auf der Strecke sei. Also, ich weiß ja nicht… Entweder hat mich die Dame vom Kundendienst angelogen oder irgend ein völlig hirnverbrannter Blödmann bei der S-Bahn hat zwei Züge gleichzeitig auf eine eingleisige Strecke geschickt. Beides klingt nicht sehr vertrauenserweckend, ist der S-Bahn aber durchaus zuzutrauen. Mit dem anvisierten nächsten Zug nach zwanzig Minuten (sic!) wäre ich völlig verspätet zum Training erschienen. So mußte ich meine Odyssee zwei Stationen vor dem Ziel abbrechen. Die Dicke meines Halses könnt Ihr Euch sicher vorstellen.

Aber es kommt noch schlimmer: Am Wochenende wird auf der (wegen der Sparpolitik des Herr Mehdorn total maroden) Strecke gebaut. Und die Planung ist so, daß der gesamte Berliner Süden (und somit auch die Strecke nach Spindlersfeld) mal wieder völlig vom Rest der Hauptstadt abgeschnitten wird. Die Website der S-Bahn schlägt mir als Alternative eine Strecke mit Bus, Bahn und Straßenbahn ab Adlershof vor, die statt der normalen 15 Minuten Fahrzeit eine Fahrzeit von 44 Minuten angibt. Und dabei zieht sie die eigene Bahnlinie (wieder die berüchtigte S47 zwischen Schöneweide und Spindlersfeld) gar nicht erst in Betracht, weil der Ersatzverkehr vermutlich genau dann eintrifft, wenn die Bahn nach Spindlersfeld gerade abgefahren ist – das war bisher immer so. Daher ist die Weiterfahrt nach Adlershof und das Umsteigen in die Tram vermutlich tatsächlich der schnellste Weg.

Das alles zusammen nenne ich Krisenmanagement von Volltrotteln.

Langsam vermute ich, daß ich Ingeborg Junge-Reyer Unrecht getan habe. Sie hat als bis 2011 zuständige Senatorin wenigstens hin und wieder mal Wattebäuschchen nach den S-Bahn-Oberen geschmissen, von Klaus Wowereit und seinem Adlatus Michael Müller hört man dagegen gar nichts. Sie lassen sich lieber mit ihrem Dienstwagen zur nächsten Party kutschieren und lachen vermutlich über die Sorgen und Nöte, die die auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesenen Berlinerinnen und Berliner nun schon seit Jahren haben.

Vielleicht sollte sie mal jemand darauf hinweisen, daß diese Unfähigkeit mit Steuermitteln bezahlt wird und wer es ist, der diese Steuermittel aufbringt. Und daß es die Möglichkeit gibt, daß, wenn ein Vertragspartner die vereinbarte Leistung nicht erbringt, man von diesem Vertrag zurücktreten kann. Und zwar sofort!

Denn solange es der Berliner S-Bahn mehr Geld einbringt, wenn sie ihre Kunden im Regen stehen läßt und im Zweifelsfalle erst gar nicht fährt, weil der Berliner (zu Vertragsbeginn noch rot-grüne) Senat in seiner Blödheit der Bahn einfach weiter Milliarden an Steuergeldern in den Arsch schiebt, solange wird sich nichts ändern.

Und dann lese ich auf dem Heimweg noch an einer Zeitungsschürze, daß die S-Bahn alles Personal von den Bahnsteigen abziehen will und daß die Fahrpreise im Berliner Nahverkehr erhöht werden. Wir sollen also den Kakao, durch den man uns zieht, auch noch trinken.

Da gibt es nur eins: Klaus Wowereit mit Michael Müller und der Geschäftsführung der Berliner S-Bahn in einen Sack stecken (den ehemaligen Bahnchef und jetzigen BER-Retter Hartmut Mehdorn packen wir noch gleich dazu) und dann mit einem dicken Knüppel feste draufhauen. Wer immer da auch schreit, er hat es verdient.

[Ceterum censeo]: Daher bin ich nicht nur der Meinung, daß der Berliner Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) als (politisch) Verantwortlicher für das Berliner S-Bahn-Chaos zurücktreten, sondern daß auch die gesamte Berliner S-Bahn wegen erwiesener und dauerhafter Unfähigkeit sofort entschädigungslos enteignet werden muß. (Kommentieren) (#)


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Dogcam: Sony kündigte ein Kamerageschirr für Hunde an, auf das Ihr eine kleine Videokamera stecken könnt, um den Agility-Parcour endlich einmal aus der Perspektive Eurer Hunde zu erleben. Einziger Wermutstropfen: Das Teil ist vorerst nur in Japan für knapp 5.000 Yen (ca. 45 Euro) erhältlich. [BoingBoing] (Kommentieren) (#)


Rettungspaket für zyprische Banken verabschiedet

Bundestag stimmte der Milliardenhilfen für Zypern zu. Nicht nur mit den Stimmen der Regierungskoalition, sondern auch mit den Stimmen der SPD und den Grünen:

Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
Wer half dabei? Die grüne Partei!

Aber egal, soll die zyprische Bevölkerung doch darben. Hauptsache, die Banken sind gerettet. Ich kann gar nicht so ville fressen, wie ich kotzen möchte! [Tagesschau.de] (Kommentieren) (#)


Von der Frau ohne Unterleib bis zur schwebenden Jungfrau: Die Tricks der Zauberkünstler verrät Euch das schon 1897 erschienene Buch »Magic; stage illusions and scientific diversions, including trick photography« auf über 500 Seiten mit vielen wunderbaren Illustrationen. [The Public Domain Revue] (Kommentieren) (#)


Nette Präsentation von Matt Frost, die Euch von Excel weg zu R bringen will: Stop Clicking, Start Typing. Unbedingt anschauen! [Revolutions] (Kommentieren) (#)


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Tu felix Austria: Gratis-WLAN für alle Linzer Straßenbahnen. Wie geil ist das denn? In der Tram sitzen, den Laptop auf den Schoß und dort kostenlos durchs Netz surfen. Da vergesse ich doch glatt das Aussteigen. Hallo, Senat von Berlin, BVG und S-Bahn: Das sei Euch dringend zur Nachahmung empfohlen! [Photo (cc): Gabriele Kantel], [Futurezone] (Kommentieren) (#)


18. April 2013 – Die Berliner S-Bahn ist nur noch ein großer Haufen Scheiße bitte flattrn

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Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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