Buddhistische Mönche sind mir suspekt: Erinnert Ihr Euch noch, wie ich Anfang Oktober 2007 skeptisch auf den von Robert Basic initiierten Blogger-Aktionstag zur Unterstützung einer von buddhistischen Mönchen angezettelten, angeblich »friedlichen Revolution« reagierte. Und wie ich daraufhin ob dieses kleinen Sechszeilers wüst angefeindet und beschimpft wurde, nur weil mir Mönche im Allgemeinen suspekt sind und ich nicht glaube, daß ein von Religiösen jedweder Coulour angeführter Aufstand friedlich sein könne und den Menschenrechten und dem Fortschritt diene – Religion und Menschenrechte schließen sich nun einmal aus.
In diesen Tagen wurde meine damalige Skepsis leider schon wieder brutal bestätigt. Die gleichen Mönche
die vor Jahren noch in Rangun gegen das Militärregime demonstrierten, stehen in Birma nun an der Spitze einer fanatischen Bewegung, die Minderheiten, vor allem aber Muslime im Namen des Buddhismus verunglimpfen und zu vertreiben suchen. [Badische Zeitung von heute, wegen Leistungsschutzrechtprotest nicht verlinkt.]
Dabei schrecken die angeblich friedlichen Mönche auch vor systematischem Völkermord – selbst an Kindern – nicht zurück.
Über ähnliche Pogrome buddhistischer Glatzen gegenüber Muslimen wird schon seit Jahren auch aus Sri Lanka berichtet. Wo bleibt hier der Blogger-Aktionstag? (Kommentieren) (#)
Wir sind Deutschlands junge Braven,
von Gottes Gnaden kurz gekämmt.
Wir geh’n im leichten Anzug schlafen,
der uns’re Träume hemmt.
Wir tragen seidene Krawatten,
mit Geldsymbolen reich bestickt.
Ideale, die wir einstmals hatten,
sind im Aufstiegsnetz erstickt.
Wir leben streng nach dem Klischee,
wir machen Geld, wir saufen Sekt
und zücken gern das Portemonnaie,
bis Mama uns aus den Träumen weckt.
Wir sind Deutschlands junge Braven,
naiv erzogen, aufgeweckt.
Wir gleichen all’ den and’ren Schafen,
nur in Designer-Jeans gesteckt.
[Photo (cc): Gabriele Kantel] (Kommentieren) (#)
Schwabenstreich: Der Prenzlauer Berg hat mal wieder ein Zipfelmützenproblem. Die Yuppie-Eisdiele Hokey Pokey muß den Preis für ihre Eiskugeln auf 1,60 Euro erhöhen, um die Eis schleckenden Hipster vom Trottoir zu bekommen, weil dies die Kinderwagen im SUV-Format schiebenden, schwäbischen Muttermassen stört. Und schon bricht ein Shitstorm auf Facebook los und die Lokalpresse berichtet. Die Sorgen der Prenzlberg-Bewohner möchte ich auch einmal haben … [Kai S. per Email.] (Kommentieren) (#)
Joe Bonamassa trägt heute maßgeschneiderte italienische Anzüge, hat zwanzig Kilo Gewicht verloren, sich einen modischen Haarschnitt verpassen lassen und gibt Konzerte nur noch in großen Häusern, in denen ein sattes Publikum, das sich die exorbitanten Eintrittspreise leisten kann, gesittet auf gepolsterten Sesseln sitzt, wie zum Beispiel in der Royal Albert Hall in London, im Carre Amsterdam oder im Wiener Opernhaus.
Aber noch vor wenigen Jahren war er ein phantastischer Gitarrist mit langen, fetten Haaren, zwanzig Kilo Übergewicht, der in Hallen und Clubs spielte, wo sich sein Publikum die Eintrittspreise noch leisten konnte, wo es zwar keine Sitzplätze, aber dafür Bier gab, und man den Muskikern auf der Bühne auch noch hautnah zujubeln konnte. Those were the days …
Aus dieser glorreichen Periode stammt das obige Video: Der alte Blues Deluxe, live gespielt am 28. November 2008 im Rockpalast, dort wo Bonamassa über Jahre seine größten Triumphe feierte. Eines dieser legendären Konzerte (ich glaube, es war das erste im Rockpalast 2005) wurde auch auf DVD festgehalten und ist eine der ausdrucksstärksten Blues-Aufnahmen, die ich kenne. [Peter van I. per Email.] (Kommentieren) (#)
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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