Entschleunigung in Neukölln: Rauminstallation von Peter Grosshauer auf dem Parkdeck 5 der Neukölln-Arcaden im Rahmen der 48 Stunden Neukölln 2006. [Photo (cc): Gabriele Kantel] (Kommentieren) (#)
Praxiswissen Responsive Webdesign: Ich bereite gerade einen Kurs für unsere Auszubildenden über Responsive Webdesign vor. Da kommt mir das Buch »Praxiswissen Responsive Webdesign: Strategien, Techniken, Praxisbeispiele« gerade Recht. Daher: Haben wollen! Sofort! (Kommentieren) (#)
Google veröffentlicht Chrome 30: Google hat die neue Version 30 seines Browsers Chrome freigegeben. Folgende Neuerungen sind zu erwarten:
- Search by Image: Mit einem Rechtsklick auf ein Bild kann dieses direkt an die Google-Suche übergeben werden.
- Chrome für Android erhält Unterstützung für WebGL und neue Wischgesten.
- Insgesamt 50 Sicherheitsupdates, von denen 10 als kritisch eingestuft werden.
Chrome 30 kann entweder über die integrierte Update-Funktion aktualisiert oder aber auch hier geladen werden. (Mein persönlicher CERT per Email.) (Kommentieren) (#)
Ich war die letzten Tage mit vielen anderen Dingen beschäftigt, aber das Grauen nimmt kein Ende und so ist sie wieder hier, die (beinahe) tägliche Linkschleuder zu Snowden, PRISM und anderen geheimdienstlichen Grausamkeiten:
- Die verfassungswidrigen Datensammlungen des Verfassungsschutzes: Journalistin zeigt Verfassungsschutz an. Ceterum censeo: Verfassungsschutz esse delendam.
- Nicht nur Journalisten, sondern auch Rechtsanwälte sind Geheimnisträger und gegen Total- und Individual-Überwachung.
- Noch mehr deutsche Schnüffeleien: Strafverfolger sammeln millionenfach Daten. Die Bundesregierung hat Auskunft zu den Daten erteilt, die unter anderem vom Bundeskriminalamt über Straftäter und verdächtige Personen gesammelt werden. Allein die Verbunddatei »Erkennungsdienst« enthält 5,3 Millionen Datensätze. Sind wir Deutsche ein Volk von Straftätern? Oder warum beobachten Bundespolizei und BKA uns jetzt auch mit Satelliten? Außerdem erfaßte das BKA viele Millionen Kfz-Kennzeichen und erhob rund 600.000 Handy-Datensätze, um Schüsse auf Lastzüge aufzuklären. Derlei Fahndungen gerieten zum Standard, monieren die Linken.
- Doch die Innenminister wollen polizeiliche Ermittlungen schrittweise automatisieren.
- Wenn man schon mal an der Quelle sitzt: NSA-Mitarbeiter spähte fünf Jahre lang Frauen aus. Natürlich nur, um die Landessprache zu lernen.
- Bürgerrechtler: Datenschutz keine Verhandlungsmasse für Freihandelsabkommen mit den USA, denn Datenschutz ist ein Grundrecht.
- Die dümmste Lüge seit Adam und Eva: Keith Alexander, der Chef der NSA, ist sich sicher, die Anschläge vom 11. September 2001 hätte durch die aktuelle Überwachung verhindert werden können.
- Die für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zuständige Projektgesellschaft Gematik behauptet, daß die eGK-Infrastruktur vor NSA-Schnüffeleien geschützt sei, weil die Erde eine Scheibe ist.
- Konferenz: Unternehmen vs. Prism, Tempora & Co. Denn der Lauschangriff der Geheimdienste greife nicht nur in die Rechte jedes einzelnen Bürgers ein, sondern stelle auch für Unternehmen eine Bedrohung dar.
- Noch mehr Hintertürchen für die Geheimdienste? Angeblich können manche Computer mit Intel-Technik heimlich Daten an Geheimdienste funken, munkelt die Gerüchteküche.
- Die vorsitzende Geheimdienstkontrolleurin im US-Senat wollte in einer Anhörung die NSA verteidigen. Dabei erklärte sie, daß Upstream den Teil der Überwachungsprogramme bezeichnet, der direkt auf Daten aus den Glasfaserkabeln und der Infrastruktur beruhen und bestätigte so indirekt einen zentralen Bestandteil der Vorwürfe Snowdens.
- Damit die NSA leichter zugreifen kann: Die US-Standardisierungsbehörde National Institute of Standards and Technology (NIST) will im SHA-3-Standard für kryptographische Hash-Funktionen weniger Sicherheit als im Vorgänger. Dagegen die (deutsche) Gesellschaft für Informatik: »Wir brauchen eine sichere Standardisierung der Verschlüsselung«.
- Das ist nur die logische Konsequenz: Der »Snowden-Effekt« pusht Verkäufe von abhörsicheren Smartphones. Aber auch John McAffe hat eine Idee: Er will mit D-Central für 100 Dollar die NSA ausschalten.
- Der Social Graph der NSA: Seit 2010 erstellt die NSA aus ihren Datenbergen soziale Graphen und nutzt die Metadaten für soziale Profile, unter anderem auch die Passagierdaten der internationalen Flüge, die die EU so bereitwillig an die USA übermittelt.
- Der Whistleblower Edward Snowden ließ bei einer Anhörung des Europaparlaments eine Erklärung verlesen, in der er mehr Schutz für Whistleblower forderte.
- Frühere Agenten von NSA und MI5 sprechen angesichts der Snowden-Enthüllungen vom Aufbau eines geheimen Überwachungsstaats und einer »weichen Tyrannei« im Namen einer falsch verstanden nationalen Sicherheit. Und in einem offenen Brief an US-Abgeordnete fordern US-Unternehmen und Bürgerrechtsorganisationen eine gesetzliche Regelung für mehr Transparenz bei staatlichen Anfragen zu Nutzerdaten. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Google, Apple, Microsoft und Facebook. Denn laut einer Umfrage schwächen die NSA-Enthüllungen das Vertrauen in US-Onlinedienste. Die US-Regierung ist dagegen. Wundert das jemanden … ??
- Der Ex-Datenschutz-Beauftragter von Microsoft traut seinem ehemaligen Arbeitgeber nicht und glaubt, daß die NSA eine Gefahr für die Demokratie darstelle.
- Marina, Marina, Marina …
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Tor! Tor! Tor!
- Dem Schriftsteller und Überwachungskritiker Ilija Trojanow ist die Einreise in die USA ohne Begründung verweigert worden. Der Vorgang zeuge von einer grundsätzlich paranoiden Verfaßtheit der Geheimdienste, sagte Trojanow im Deutschlandfunk. Die demokratische Kontrolle der Dienste funktioniere nicht, in den USA genausowenig wie in Deutschland.
- Verschlüsselter E-Mail-Provider: Warum Lavabit schließen mußte und was die Konsequenzen daraus sind. Nämlich unter anderem ein Todesurteil für die Verschlüsselung (nicht nur) in den USA!
- Nachhilfe für uns alle auf Netzpolitik.org: »Vom kleinen Zettelkasten über einfache Tabellen bis hin zu den automatisierten Sammlungen des polizeilichen Informationssystems.« Lesenswert!
- Der ehemalige NSA-Chef Michael Hayden rechtfertigt Exploits und machte einen Witz über Snowden – wenn es wirklich nur ein Witz war.
- Da waren doch auch noch die Briten: Privacy not PRISM – GCHQ vor Europäischem Gerichtshof für Menschenrechte.
- Und die Russen: Russland plant totale Überwachung in Sochi. Das »Sorm«-Programm des Geheimdienstes FSB – für Experten eine Art »Prism auf Steroiden« – soll sämtliche Kommunikation um die Olympischen Spiele filtern.
- Wirtschaftsspionage: Neben den USA soll auch der kanadische Geheimdienst die brasilianische Regierungmit dem Spionageprogramm Olympia (hier wieder ein Schlenker nach Sotschi) ausgespäht haben.
- Geheimdienstgesetze der USA, Großbritannien und Deutschland fast identisch: Ähnliche Befugnisse für NSA, GCHQ und BND.
- Offener Brief von Sicherheitsexperten und Technokraten an NSA Review Group. Antworten wird es wohl kaum geben.
- Auch nicht von der Bundesregierung: Sie beantwortet Fragenkatalog zu Geheimdienstkooperation mit den USA (nicht). Alles geheim …
- wie bei den Briten: Der ehemaliger britischer Minister Chris Huhne wußte von nichts. Obwohl er Mitglied im National Security Council") (NSC) war, wurde er nie zu PRISM oder Tempora gebrieft.
- Noch einmal zurück nach Detuschland: Der Bundesnachrichtendienst zapft bis zu 25 Provider in Deutschland an, aber 1&1 distanziert sich von BND-Kooperation und schiebt den Ball an Internetknoten De-Cix weiter.
- Zum Schluß ein wenig Schadenfreude: Ein neues, riesiges NSA-Rechenzentrum in Utah geht heimlich in Betrieb, läuft sich warm, hat deswegen Elektrizitätsprobleme, die Explosionen ausgelöst und Stromklreise unterbrochen hatten. Das schmilzt Bauteile und führt zu Ausfällen im Gesamtsystem – in den letzten 13 Monaten insgesamt zehn Mal.
Ich frage Euch: Könnt Ihr noch ruhig schlafen? (Kommentieren) (#)
Neu in meiner Bibliothek: Weder PHP noch FileMaker sind Softwareprodukte, mit denen ich je wirklich warm werden werde. Aber meine Kollegen und ich haben ein paar Altlasten im Institut aufzuräumen und so erhoffe ich mir vom dem Buch »Web Publishing with PHP and FileMaker 9« des Programmierveteranen Jonathan Stark ein paar Anregungen, wie wir aus der FileMaker-Falle wieder herauskommen. (Kommentieren) (#)
Macht Tim Berners-Lee das freie Web kaputt? Die HTML-Arbeitsgruppe des World Wide Web Consortiums (W3C) kann die Integration von DRM-Systemen in HTML weiter vorantreiben, entschied W3C-Direktor Tim Berners-Lee. Damit wird es in Zukunft voraussichtlich möglich sein, Inhalte im Web zu veröffentlichen, die sich nicht kopieren lassen. Die Electronic Frontier Foundation (EFF), selbst Mitglied im W3C, befürchtet, daß dadurch Speichern unter
im Browser bald nicht mehr möglich sein wird. Und meine Begeisterung für HTML5 würde auch rapide sinken. Mehr dazu auch bei Tante Heise. [Golem.de, heise developer news] (Kommentieren) (#)