Neu in meiner Bibliothek

Einem geschenkten Barsch guckt man nicht in die Augen, aber über das Buch »Zum historischen Charakter und zur historischen Funktion der Methode bürgerlicher Soziologie – Untersuchungen am Werk Max Webers« meines Freundes, Lehrers und (jetzt emeritierten) Kollegen Wolfgang Lefèvre, das heute in dem »Zu verschenken«-Regal der Bibliothek unseres gemeinsamen Brötchengebers lag, habe ich mich wirklich sehr gefreut. Es ist aus dem Jahre 1971 (also noch weit vor meinem eigenem Studium) und selbst Amazon hatte sich schwergetan, es wiederzufinden. Dabei enthält es so schöne Kapitel wie »Die Insuffizient der Methode« oder »Das Wunder des kapitalistischen Geistes«, verspricht also eine vergnügliche und nostalgische Lektüre aus einer Zeit, in der nicht nur wir Linken glaubten, daß die Revolution bald bevorstünde, sondern es war auch die Zeit, in der die Linke so etwas wie die »kulturelle Hegemonie« besaß (sonst hätte das Bändchen nie bei Suhrkamp erscheinen können). Die Lektüre wird also eine Zeitreise in die Spät-68er werden.

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