Ich mußte heute natürlich weiter mit Rodeo, der RStudio nachempfundenen IDE für Python spielen. Insbesondere interessierte ich mich dafür, ob man tatsächlich dort mit Markdown Dokumente erstellen kann, die für reproducible research und/oder literate programming taugen. Hier ist mir tatsächlich der Durchbruch gelungen und es war gar nicht schwer.
Im Gegensatz zu RStudio will Rodeo für die Markdown-Dateien keine besondere Endung. Ein simples .py
reicht. Allerdings habe ich dann schnell dem eigentlich von mir gliebten Monokai-Editor-Farbschema den Abschied gegeben. Für Python zwar recht schön, aber für Markdown nahezu unlesbar. Daher bin ich erst einmal zum Default-Theme (chrome
) zurückgekehrt.
Dann schreibt man einfach Markdown-Texte und den Code in Backticks. Also zum Beispiel so:
## Eine Sinus- und eine Cosinus-Kurve
```{python}
import numpy as np
import matplotlib.pyplot as plt
x = np.linspace(0, 4*np.pi,128)
plt.plot(x, np.sin(x))
plt.plot(x, np.cos(x))
print("I did it, Babe!")
```
Wenn man nun auf das kleine Datei-Symbol links oben klickt, wird die Datei nach HTML gerendert und es öffnet sich ein (Rodeo-eigenes Browser-) Fenster mit dem heraugerenderten Text, dem Quellcode und dem Ergebnis (auch dem Chart aus der MatPlotLib). Falls nichts markiert wurde, wird die gesamte Datei herausgeschrieben, wenn eine Markierung vorhanden ist, nur der markierte Bereich.
Klickt man dann links oben auf das Knöpfchen Export as PDF
wird auch eine PDF-Datei herausgeschrieben, die erst einmal ziemlich gut aussieht.
Bilder kann man wie in Markdown gewohnt einbinden. Mit
![](http://blog.schockwellenreiter.de/g2016/images/bahnhofsdurchbruch-b.jpg)
habe ich zum Beispiel das Photo des »Durchbruchs« im Screenshot oben eingebettet.
Ein paar Unzulänglichkeiten gibt es aber noch. So scheint es nicht möglich zu sein,
Bilder lokal von der Festplatte einzubinden (das Bild der durchbrechenden Lokomotive
habe ich daher auf mein Blog hochgeladen (hier das vollständige Photo)) und warum der Markdown-Renderer das I did it, Babe
zweimal ausgibt, erschließt sich mir auch nicht.
Außerdem könnte der Editor noch ein paar Komfort-Funktionen für die Markdown-Unterstützung vertragen. Und mit Links sollte man vorsichtig umgehen. Sie erscheinen im PDF in Klammern hinter dem Linktext und das sieht manchmal ziemlich bescheiden aus. Aber im großen und ganzen überzeugt das fertige PDF schon mit den Default-Einstellungen.
Es gibt noch viel herauszufinden. So weiß ich zum Beispiel noch nicht, welcher Markdown-Renderer zum Einsatz kommt. Und ob und wie man an den styles für HTML und LaTeX/PDF herumschrauben kann, muß ich auch noch herausbekommen. Aber erst einmal macht mir jetzt das Arbeiten mit Rodeo Spaß. Still digging!
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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