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Das Vermögen der Superreichen und die Ungleichheit in der Welt

Die Tagesschau berichtet: Das Vermögen der 62 (in Worten »zweiundsechzig«) Reichsten – unter ihnen 53 Männer – sei laut einer Studie (image) der internationalen Hilfsorganisation Oxfam allein in den vergangenen fünf Jahren um 44 Prozent auf 1,76 Billionen US-Dollar gewachsen. Zugleich habe sich das Gesamtvermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung – das sind 3,6 Milliarden Menschen – um rund eine Billion Dollar verringert. In anderen Worten: Nur 62 reiche Säckinnen und Säcke (noch nie habe ich mit so viel Vergnügen genderneutral formuliert) besitzen so viel Knete wie die 3,6 Milliarden ärmsten Menschen (die Hälfte der Weltbevölkerung).

Das ist viel, viel mehr, als man mit ehrlicher Arbeit – ja selbst mit einem Lottogewinn – erreichen kann. Dieser Reichtum kann nur – wie es Sahra Wagenknecht formulierte (Facebook-Link)

auf Ausbeutung der anderen, auf rücksichtsloser Plünderung von Bodenschätzen und auf Profiten durch Terror und Krieg

beruhen. Ähnlich sieht es auch Oxfam, so das Neue Deutschland:

Ein Grund für die Entwicklung sei die unzureichende Besteuerung von großen Vermögen und Kapitalgewinnen sowie die Verschiebung von Gewinnen in Steueroasen, erklärte Oxfam. Investitionen von Unternehmen in Steuerparadiesen haben sich zwischen 2000 und 2014 demnach vervierfacht. Neun von zehn der weltweit führenden Großunternehmen haben Oxfam zufolge Präsenzen in mindestens einer Steueroase. Entwicklungsländern gingen auf diese Weise jedes Jahr mindestens 100 Milliarden Dollar an Steuereinnahmen verloren.

Also kann die Parole nur heißen: Steuerschlupflöcher stopfen, endlich die Reichen vernünftig besteuern, weltweit soziale Mindeststandards festlegen und die Erbschaftssteuer kräftig erhöhen.

Das kratzt natürlich an den Grundfesten des Systems. Und so nimmt es nicht wunder, daß einige (selbsternannte) Sprachrohre des Kapitalismus, wie zum Beispiel Robert Basic (noch ein Facebook-Link) vor Wut schäumen, von »Politscheiße« faseln und – ohne hinreichenden Beleg – der doch ziemlich renommierten Oxfam-Organisation statistische Zahlenspielereien, mangelnde Qualitätskriterien und bewußte Lügen unterstellen (ist ja egal, hat ja mit der »Lügenpresse« schon geklappt und irgendetwas bleibt immer hängen). Das zeigt doch nur, wie langsam dem herrschenden System der Arsch auf Grundeis geht und der »Kapitalismus, wie wir ihn kennen« am Ende ist. Denn die »geo-ökonomische« Globalisierung und der »geopolitische« neue Imperialismus, eine Allianz von marktgläubigem Neoliberalismus und auf militärischer Macht setzendem Neokonservativismus ist nicht stabil und krisenfrei. Die Finanzkrisen der vergangenen Jahrzehnte sind für die wachsende Ungleichheit, für die Armut und das Elend in der Welt verantwortlich. Dieses Wissen setzt sich – auch durch solche Studien wie die der Oxfam-Organisation – mehr und mehr durch, während gleichzeitig im Innern der Gesellschaft glaubwürdige Alternativen mit Ansätzen einer solidarischen Ökonomie und ökologisch nachhaltigem Wirtschaften heranreifen (diese Erkenntnis ist nicht von mir, sondern von Elmar Altvater, der sich widerum auf Karl Marx stützt, der auch ein kluger Kopf war).

War sonst noch was? Ach ja, Varoufakis goes Blockupy, sein Ziel sei die Verbindung der Bewegungen mit einer empörten, noch stillen Mehrheit in Europa. Und ein breites Bündnis in Berlin fordert lautstark »Hände weg vom Volksentscheid« und macht mobil gegen eine drohende Verschlechterung der direkten Demokratie. Das paßt doch prima zu den oben erwähnten »glaubwürdigen Alternativen im Innern der Gesellschaft«. Die Welt ist eben bunt und vielfältig und kann und muß sich ändern, auch wenn es einige, denen der Neoliberalismus das Gehirn zugeschissen hat, nicht wahrhaben wollen.

[Photo (cc): Gabriele Kantel]


(Kommentieren)  Das Vermögen der Superreichen – 20160118 bitte flattrn

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Über …

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