Ich muß meinen Feedreader mal wieder ein wenig aufräumen, um die Übersicht zu bewahren. Daher haue ich hier nun alles raus, was mir in den letzten Tage und Wochen untergekommen ist, aber in keine Kategorie paßte:
Weil JavaScript das nächste große Ding ist, hat Tom Elliot dieses Tutorial für React Native, Facebooks Version eines JavaScript-Framework, das auf React aufsetzt, geschrieben: Building native iOS Apps with JavaScript.
Für ein besseres Verständnis des obigen Tutorials ist auch dieser Beitrag von József Vesza sinnvoll: JavaScriptCore Tutorial for iOS: Getting Started.
Nicht nur für JavaScript, doch dazugehörend: Atom, der freie Texteditor von GitHub ist in der Version 1.7 erschienen. Zu den Neuerungen gehört, daß er nun regelmäßig seinen Status speichert, um ihn nach einem potenziellen Absturz wiederherzustellen. Wie immer wurde zeitgleich eine Beta der nächsten Version (1.8) vorgestellt.
Cooler CSS-Trick: Bildunterschriften mit CSS immer perfekt ausrichten. Damit werden kurze Bildunterschriften zentriert, mehrzeilige linksbündig ausgerichtet.
Nachdem Facebook Instant Article für alle freigegeben hat, findet Dave Winer, daß Instant Articles für Blogger seien, hat aber auch gleich einen Feature Request: Er will daraus so etwas wie einen RSS-Feed-Reader machen. Auch Felix Schwenzel ist begeistert. Ich dagegen bleibe weiterhin skeptisch: Warum soll ich meine Beiträge in den eingemauerten Garten von Facebook stellen?
Totgesagte leben länger: Das von Microsoft aufgegebene und daher veraltete und unsichere Betriebssystem Windows XP ist immer noch auf jedem 10. Rechner installiert und damit das dritthäufigste Desktop-Betriebssystem.
Kurzlinks sind ein Risiko für Sicherheit und Datenschutz. Und das nicht nur, weil man mit ihnen die Originalherkunft (URL) nicht ermitteln kann, sondern auch, weil sie sich auf Grund ihrer Kürze alle durchscannen lassen.
Wo wir schon bei Sicherheitsrisiken sind: Zwei Schwachstellen in der veralteten Ausführung der Versionsverwaltung Git, die Apple mit Xcode ausliefert, ermöglichen einem entfernten Angreifer, Schadcode auszuführen. Die Lücken wurden zwar bereits Ende März geschlossen, Apple hat bislang kein Update mehr für Xcode und die Entwickler-Tools veröffentlicht.
Das wurde aber auch Zeit: Der BGH hat entschieden, daß die VG Wort ihre Einnahmen nicht mehr an Verlage ausschütten darf, sondern daß diese komplett den Autoren zustehen. Wie zu erwarten gibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels als Sprachrohr der Verlagsindustrie den Jammerlappen und bereitet eine Lobbyschlacht dagegen vor.
Jeff Jarvis liest den Verlagen die Leviten und spricht über Roboterjournalismus und News der Zukunft. Er weist den Vorwurf zurück, die großen Internetplattformen nähmen den Zeitungen mit deren Inhalten die Leser weg. Aber journalistischer Inhalt werde von den Medien dadurch entwertet, daß alle ständig von anderen abschrieben.
So funktioniert Kapitalismus: Saudi-Arabien will ein Gesetz verhindern, das Regierungsmitglieder wegen vorgeworfener Verbindungen zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 vor Gericht bringen kann und droht mit dem Verkauf von US-Papieren im Wert von 750 Milliarden Dollar.
Und last but not least: Vor Jahren brachte Wired einen Bericht, in dem sie behaupteten, daß das Web tot sei. Jetzt schreiben sie, daß das Web doch nicht tot sei – Google hätte es ihnen gesagt. Dave Winer stimmt ihnen soweit zu: Das Web ist nicht tot, aber Google ist es.
5 (Email-) Kommentare
"Warum soll ich meine Beiträge in den eingemauerten Garten von Facebook stellen?"
Vielleicht stellst Du die Frage, weil Du kein Berater etc. bist, sondern eben ein Blogger? :)
Führt uns doch jedenfalls zurück zu der alten Frage: "Was ist ein Blog?" ;) Die Instant Articles sind IMHO keines. Aber Herr Winer meinte ja schon 2007, alles sei ein Blog, was the unedited voice of a person rüberbringe. Dann könnte er auch bei den Instant Articles bloggen. Ich habe ihn ja schon länger nicht mehr im Feedreader und wünsche ihm dabei viel Spaß. ;)
– Juergen F. (Kommentieren) (#)
"Warum soll ich meine Beiträge in den eingemauerten Garten von Facebook stellen?"
warum nicht?
ich sehe die facebook IA wie meinen volltext-RSS-feed: wer meine beiträge wo und wie lesen soll, möchte ich mir nicht anmassen zu bestimmen. oder umgekehrt: ich lese so viele webseiten, dass es mich in den wahnsinn treiben würde, die alle auf der originalseite im browser zu lesen. wenn ich dazu nicht meinen geliebten RSS-reader nutzen könnte, der die beiträge runterlädt, zwischenspeichert und sie mir auch bei schlechtem netz in sekundenschnelle, gut lesbar und reduziert anzeigt, verzichte ich eben auf die beiträge. in meinen 1200 RSS-abos sind viele karteileichen und viel schrott, aber sie sind (seit jahren) der grundstock meines informationshaushalts, der noch von vielen anderen feeds und quellen ergänzt wird, unter anderem, gelegentlich facebook und twitter.
natürlich ist facebook ein eingemauerter garten, aber eben kein exklusiver, steht auch alles in meinem blog und selsbt die reaktionen sauge ich aus facebook in mein blog. würde medium eine so elegante synchronisation von inhalten per RSS erlauben wie facebook das mit den IA macht, ich wäre sofort dabei, die artikel auch dorthin zu blasen, wenn sie dort leser finden.
deine überlegung nur gekürzte RSS-feeds anzubieten, auf facebook und twitter deine beiträge nur anzuteasern und zu verlinken ist ja genau betrachtet der gleiche gedanke wie bei den grossen silos (oder eingemauerten gärten), nur dass du eben ein kleines silo betreibst.
deshalb die gegenfrage: warum sollte ich meine beiträge bei mir im blog einmauern? warum tust du es?
– Felix Sch. (Kommentieren) (#)
Die Antwort ist so einfach wie trivial: Weil ich bisher noch keinen gangbaren Weg gefunden habe, aus meinen Markdown-Dateien einen lesbaren Volltext-RSS-Feed zu erzeugen. Mein RSS-Feed wird per Hand erstellt, das ist bei Teasern noch machbar (und hat den Vorteil, daß ich daraus automatisch meine Startseite und meine Archivseiten erzeugen kann), wird aber bei Volltext zur zeitraubenden Qual. Ich hätte lieber auch einen Vollfeed, bin aber leider zu dumm dafür, ihn zu programmieren.
Das ändert aber nichts an meiner Einstellung, daß Facebook ein eingemauerter Garten ist. Ich meine damit, daß der Dienst versucht, die Besucher an Facebook zu binden und sie gar nicht mehr in das wilde, weite Web hinauszulassen. Viele Nutzer setzen deshalb schon Facebook mit dem Internet gleich und werden so entmündigt. Daher würde ich, selbst wenn ich einen Vollfeed erzeugen könnte, diesen nicht auf den Instant Articles von Facebook veröffentlichen wollen.
– Jörg Kantel (Kommentieren) (#)
du weisst aber schon, dass die instant articles derzeit, genau wie die links die derzeit auch fleissig täglich in facebook einpflegst, ins netz linken, solange du nicht die facebook-app auf nem telefon verwendest. derzeit beschränken sich instant articles darauf, eine willkommene lesehilfe zu sein. denn das web ist nicht nur wild, sondern mitunter auch irre langsam und hässlich.
– Felix Sch. (Kommentieren) (#)
Ja, das weiß ich. Aber genau diese Facebook App, die ich auch auf meinem iPhone nutze, ist es, die mir so viel Bauchschmerzen bereitet. Vor allem, da sie – zumindest auf meinem »alten« iPhone 5 – die Instant Articles gefühlt auch nicht schneller anzeigt, als die anderen Seiten.
Und damit das Web nicht so »irre langsam und häßlich« bleibt, genau darum habe ich vor Jahren wieder auf statische Seiten umgestellt. Das macht – hoffentlich – zumindest meinBlogKritzelheft wieder schnell (über Schönheit will ich nicht streiten).
– Jörg Kantel (Kommentieren) (#)
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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