Seit langem versuche ich ja schon, PyGame mit meinem (64-Bit) Anaconda-Python 2.7 zu verheiraten und hatte eigentlich schon entnervt aufgegeben. Doch da ich immer wieder mal danach googelte, bin ich auf diese und diese Seiten gestoßen, die mir endlich weiterhalfen und eine erfolgreiche Installation ermöglichten.
Das erste Problem ist, daß PyGame auf der Simple-DirectMedia-Layer-Bibliothek (SDL) beruht. Das sind Routinen, die in C geschrieben wurden und nur sehr aufwendig manuell zu installieren sind. Hier kann aber Homebrew helfen, das eigentlich jeder Mac-Nutzer installiert haben sollte (wenn nicht, auf der Seite findet sich ein Einzeiler, der zeigt, wie man Homebrew installiert).
brew install sdl sdl_ttf sdl_image sdl_mixer portmidi
lädt und übersetzt dann die notwendigen SDL-Bibliotheken.
Das zweite Problem ist dann, daß die »offiziellen« Repos auf Bitbucket nicht vernünftig mit MacOS X spielen. Glücklicherweise gibt es binstar, ein Kommandozeilen-Interface zur Anaconda-Cloud, das kürzlich zu anaconda-client umbenannt wurde. In dieser Cloud ist eine lauffähige Version zu finden. Also ist mit
conda install binstar
erst einmal der anaconda-client
zu installieren. Auf Stackoverflow wird vermutet, daß man unter Umständen wegen der Umbenennung stattdessen
conda install anaconda-client
eingeben müßte, bei mir funktionierte vorgestern jedoch noch die erste Zeile. Jetzt ist nur noch
conda install -c https://conda.binstar.org/quasiben pygame
in das Terminal zu hacken und nach ein paar Sekunden hat man PyGame mit seinem Anaconda-Python verheiratet. Denn wenn Ihr nun Euer (Anaconda-) Python aufruft und folgendes probiert:
>>> import pygame
>>> pygame.__version__
'1.9.2a0'
>>> pygame.image.get_extended()
1
sagt dies Euch, daß Ihr nun ein PyGame in der Version 1.9.2a0
mit erweiterter Image-Unterstützung installiert habt. Dieses PyGame spielt auch gut mit der IPython-IDE Rodeo zusammen, wie obiger Screenshot zeigt. So könnt Ihr nun in (I)Python graphische Spiele, Visualisierugnen und Simulationen programmieren, mit – falls nötig – der Unterstützung von NumPy, SciPy, pandas und der MatPlotLib. So wird Rodeo zu einer Experimentierplattform aus einem Guß. Und ich freue mich, daß ich nun auch endlich wieder mit PyGame spielen kann.
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
Alle eigenen Inhalte des Schockwellenreiters stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz, jedoch können fremde Inhalte (speziell Videos, Photos und sonstige Bilder) unter einer anderen Lizenz stehen.
Der Besuch dieser Webseite wird aktuell von der Piwik Webanalyse erfaßt. Hier können Sie der Erfassung widersprechen.
Diese Seite verwendet keine Cookies. Warum auch? Was allerdings die iframes
von Amazon, YouTube und Co. machen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Werbung