Oh Mann, Apple macht es mir mit seiner Programmiersprache Swift, die mittelfristig Objective-C ablösen soll, aber wirklich nicht einfach. Mein erster Gedanke beim Erscheinen der Sprache war: Proprietär und nur auf Apple beschränkt, brauche ich nicht wirklich. Doch dann kündigte Apple an, die Sprache (oder zumindest Teile davon) unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlichen zu wollen und auch eine Version für Linux herauszugeben und schon wurde ich schwankend, denn man soll ja mit Swift so schön Spiele für iOS und MacOS X programmieren können.
Und nun auch noch das: In diesem Herbst soll die kostenlose iPad-App Swift Playgrounds erscheinen, mit denen Apple Kindern das Programmieren beibringen will. Ich glaube, jetzt werde ich endgültig schwach, die Spielwiese herunterladen und mir damit Swift beibringen.
Playgrounds wird vermutlich auf Swift 3 basieren, das ebenfalls im Herbst erscheinen soll. Die neue Version bringt etliche Änderungen und so kann man bei Ray Wenderlich schon heute nachlesen: What’s New in Swift 3?
Und bei O’Reilly kann man sich kostenlos die 2. Auflage der Swift Pocket Reference als EPUB, Mobi oder PDF herunterladen. Zwar erst nach einer umständlichen Zwangsregistrierung und außerdem behandelt das Buch die schon bald veraltete Version Swift 2.1, aber ey, einem geschenkten Barsch guckt man nicht in die Augen.
2 (Email-) Kommentare
I beg to differ, denn das ist nur der nächste Schritt von Apple, seine Produkte mit aller Kraft in die Schulen zu drücken, und auch das Linux-Argument zieht letztlich nicht, denn an den Schulen wird es weiterhin kaum Linux-Clients geben, so daß nur Apple-Geräte bleiben. Warum ist die Playground-App umsonst? Was passiert mit den Daten der Schüler? Ich glaube ihnen nicht, wenn sie von Privacy sprechen. Der Markt für Schulen ist heute schon ziemlich fest in iPad-Hand. Weil Lehrer wenig Zeit haben, und iPads funktionieren halt. Bei dem Begriff "Kollaboratives Arbeiten" denkt heute kaum noch einer im Bildungssektor an Wikis, sondern an iPad-Klassen. Und die Schüler werden dabei an bestimmte Bedienoberflächen und -konzepte gewöhnt. Sie werden früh angefixt, so früh wie es geht. Ganz klar: Das sollte man nicht gutheißen, sondern kritisch beobachten. Es gibt genug nützliche und ausgereifte Programmier- und Skriptsprachen, abseits von Apples Feuerwasser und Kisten mit bunten Perlen. Wohlgemerkt, bin ja auch Apple-Anwender. Demnächst schreibe ich mal etwas über meine Erfahrungen mit dem Upgrade von Mavericks auf El Capitan…
– Juergen F. (Kommentieren) (#)
Also sollte man es lieber lassen, Software zu entwickeln, mit der Kinder programmieren lernen können?
Und welche Daten generieren denn Schüler, die mit einem iPad arbeiten? Es gibt auf iPads keine Benutzerkonten und es sehr unwahrscheinlich, dass beim Austeilen jeder immer das gleiche iPad bekommt. Datengenerierende Apps wie Facebook dürften auf Schul-iPads sowieso untersagt sein. Schließlich soll damit gearbeitet werden.
Und habe ich das richtig verstanden? Apple baut iPads, die einfach funktionieren um damit Kinder abhängig zu machen? Also sollen sie gefälligst iPads bauen, die nicht funktionieren, damit Kinder nicht süchtig nach der Benutzeroberfläche werden? Oder zumindest die Playground-App für ganz viel Geld verkaufen, damit man wenigstens die Schüler von nicht so wohlhabenden Schulen vor der Sucht schützt?
Und welche nützliche und ausgereifte Programmier- und Skript-Sprache ist denn für Kinder geeignet und gleichzeitig in der Lage, richtige Applikationen zu generieren? Logo? Basic?
Swift ist eine wunderbare Programmiersprache, die die besten Eigenschaften aus vielen Programmiersprachen verbindet und dadurch auch z.B. Javascript-Programmierer mit ins Boot holt. Es ist großartig, dass Apple seine proprietären Konzepte aufbricht und durch Open Source eine große Verbreitung ermöglicht. Es ist durchaus von Vorteil, wenn Schüler, die ihren Windows-PC zuhause für die einzig mögliche Form eines Computers halten, auch mal andere Benutzeroberflächen kennenlernen. Das steigert die Kreativität und führt dazu, sich selber mit Bedienkonzepten auseinander zu setzen.
– Michael K. (Kommentieren) (#)
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