Im letzten Teil meiner kleinen Tutorial-Reihe zu Processing.py, dem Python-Mode für Processing, hatte ich ja eine Klasse erstellt. Auf den ersten Blick erschien sie nicht besonders nützlich, da ich im eigentlichen Sketch ja nur eine Instanz der Klasse erzeugt hatte. So sah das schon ein wenig nach mehr Schreibaufwand ohne großen Nutzen aus. Um die Skeptiker zu überzeugen, werde ich in diesem Tutorial wieder eine Klasse erstellen, von der es im Sketch dann aber vier Instanzen geben wird. Vier Raumschiffe werden im Anschluß über den Bildschirm wuseln.
Also erst einmal die Klasse selber, ich habe sie aus naheliegenden Gründen Spaceship
genannt (auch wenn ein Planet ja im eigentlichen Sinne des Wortes kein Raumschiff ist, aber wie Ihr später sehen werdet, in »Space Cute« schon 😜 ):
class Spaceship():
def __init__(self, pic, posX, posY):
self.pic = pic
self.x = posX
self.y = posY
self.dx = 0
def loadPic(self):
self.img = loadImage(self.pic)
def move(self):
self.x += self.dx
if self.x >= width + 120:
self.x = -120
self.y = random(height-120)
elif self.x < -120:
self.x = width + 120
self.y = random(height-120)
def display(self):
image(self.img, self.x, self.y)
Der Konstruktor der Klasse verlangt die URL eines Bildes, das das Raumschiff (oder den Planeten) auf dem Monitor darstellt und eine initiale Position, auf der es im Fenster erscheinen soll.
Dann gibt es die Funktion loadPic()
, die dieses Bild dann lädt. Die Bilder stammen wieder aus dem von Daniel Cook (Danc) in seinem Blog Lost Garden unter einer freien Lizenz (CC BY 3.0 US) zu Verfügung gestellten Tileset Planet Cute. Ich habe sie mit dem Bildverarbeitungsprogramm meiner Wahl zurechtgeschnitten und auf eine Größe von 120x120 Pixeln heruntergerechnet und sie dann durch einfaches Schieben auf das Editor-Fenster der Processing IDE in den data
-Ordner des Sketches transportiert. So findet Processing (und damit auch Processing.py) sie ohne zusätzliche Pfadangabe.
Dann folgt die Funktion move()
, die das Herzstück der Klasse darstellt. Hier werden die einzelnen Raumschiffe bewegt und wenn sie die Grenzen des Fenster verlassen haben, von der gegenüberliegenden Seite von einer zufällig gewählten Position wieder zurück ins Fenster geschickt. Die Funktion display()
kümmert sich dann um die Darstellung des Raumschiffs.
Nun das Hauptprogramm: Dank der Klasse Spaceship
ist es kurz und übersichtlich geblieben.
from spaceship import Spaceship
planet = Spaceship("planet.png", 500, 350)
rocket = Spaceship("rocketship.png", 300, 300)
octopussy = Spaceship("octopussy.png", 400, 150)
beetle = Spaceship("beetleship.png", 200, 100)
ships = [planet, rocket, octopussy, beetle]
def setup():
size(640, 480)
planet.loadPic()
planet.dx = 1
rocket.loadPic()
rocket.dx = 10
octopussy.loadPic()
octopussy.dx = -5
beetle.loadPic()
beetle.dx = 5
def draw():
background(0, 80, 125)
for i in range(len(ships)):
ships[i].move()
ships[i].display()
Als erstes wird die Klasse Spaceship
importiert und der Variablen spaceship
zugewiesen. Dann werden vier Spaceships« erzeugt und einer Variablen zugewiesen, die den Konstruktor der Klasse aufruft. Dann wird noch eine Liste erstellt, die alle vier »Raumschiffe« enthält. Im setup()
laden dann alle vier ihre Bilder und bekommen (mit dx
) eine Geschwindigkeit verpaßt.
Das war es dann scho fast: In draw()
wird dann nur noch eine Schleife durchlaufen, die für jedes der »Raumschiffe« die Funktionen move()
und display()
aufruft. Wenn Ihr nun den Sketch laufen laßt, werdet Ihr sehen, daß im Weltall rund um den Planeten »Space Cute« ein Verkehr wie auf dem Kudamm herrscht. Stellt Euch mal vor, ich hätte noch mehr Instanzen der Klasse Spaceship
erzeugt. 😇
Über …
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