Notlügen, Lügen, Statistik, Big Data

Da geistert seit ein paar Tagen ein seltsamer Artikel durch die sozialen Medien, in dem der Psychologe (sic!) Michael Kosinsky behauptet, durch die Analyse menschlichen Verhaltes auf Facebook Donald Trump zum Sieg verholfen zu haben. Für wie doof halten die Macher des Magazins mich eigentlich? Da sind millionenschwere Meinungsforschungsinstitute mit all ihren Spezialisten aus Statistikern, Sozialwissenschaftlern, Big Data Analysten und (ja auch) Psychologen nicht mehr in der Lage, den Ausgang des Brexits, der österreichischen Präsidentschaftswahl oder des italienischen Referendums vorherzusagen, aber der Psychometriker Kosinsky und Cambrigde Analytics glauben zu wissen, wie es geht. Als ob die anderen Facebook und Big Data nicht auch im Blick hätten …

Vor etlichen Jahren war kurzfristig einmal ein Meinungsforschungsinstitut schwer angesagt, weil es den Ausgang einer damaligen amerikanischen Präsidentschaftswahl bis auf Nachkommastellen genau vorhergesagt hatte. Dies erhöhte natürlich den Marktwert dieses Unternehemns enorm und es scheffelte Millionen. Bis zur nächsten Präsidentschaftswahl, wo es dann bei der Vorhersage weit daneben lag. Man kann nämlich mit Kaffeesatzleserei auch mal Glück haben, das ist ein Grundsatz der Statistik, aber keine Methode. Daher: Bleibt ruhig und regt Euch nicht künstlich auf.

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