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Nevernote

Als gestern die Meldung durchsickerte, daß ab Mitte Januar die Evernote-Mitarbeiter die privaten Notizen der Nutzer mitlesen dürfen, war ich doch froh, daß ich meinen vor ein paar Tagen angekündigten Auszug aus Evernote nahezu abgeschlossen habe. Lediglich eine Handvoll Notizen befinden sich dort und die dürften über dieses Wochenende auch in mein neues Notizbuch migriert sein, daß ich Nevernote genannt und mit Hilfe von MkDocs, Markdown und statischen Seiten realisiert habe.

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Doch da ist noch mehr: Wie ich erst im Laufe der Tests bemerkt hatte, kann ich auf ein Deployment zu irgendeinem Server (den ich dann auch noch per Passwort schützen müßte) verzichten. MkDocs kommt mit einem eingebauten Life-Server, der per Default auf 127.0.0.1:8000 lauscht und jede Änderung der Markdown Dateien registriert und sofort herausrendert.

Daher habe ich die Markdown-Dateien in der Dropbox liegen und auf meinem Desktop wie auf meinem MacBook Pro je ein MkDocs installiert. So habe ich, wie der Screenshot zeigt, alle meine Notizen immer im Blick.

Daß mit der Tropfenschachtel ist noch ein wenig ärgerlich, aber da ich hin und wieder auch mal Notizen von unterwegs absetzen will, muß das leider noch sein Denn ich nutze dafür den iA Writer – 3,99 Euronen für mein iPhone, kostenlos (danke an Konstantin für den Tip) für mein Android-Tablet – und der kann nun mal nur über die Dropbox syncen. Auch meine Idee, für die Synchronisation GitHub zu verwenden, mußte ich leider wieder fallen lassen, denn

  1. mein Notizbuch ist privat und enthält gelegentlich auch urheberrechtlich relevantes Material, das ich nicht öffentlich machen darf und

  2. ich habe keine Möglichkeit gefunden, von meinen mobilen Geräten aus auf GitHub zuzugreifen.

So bleibt erst mal nur die Dropbox, damit muß ich wohl leben. Denn ich habe festgestellt, daß ich Ideen, die mir unterwegs kommen, schnell vergessen sind, wenn ich wieder vor einem stationären Gerät sitz. Das ist wohl meinem Alter geschuldet und das war auch der Grund, warum ich mir vor einem halben Jahr Evernote installiert hatte.

iA Writer nutzt das Markdown-Superset MultiMarkdown als Auszeichnungssprache, MkDocs dagegen Python-Markdown. Mit Hilfe einiger Extensions (Footnotes und Smarty Pants – schaut in die mkdocs.yml für Details) habe ich sie jedoch einigermaßen komatibel bekommen.

Falls jemand ebenfalls aus Evernote flüchten möchte, ich habe meine Version unter die MIT-Lizenz gestellt und auf GitHub veröffentlicht. Ihr könnt sie als Vorlage für eigene Experimente nutzen oder direkt einsetzen. Es sollte out of the box funktionieren. Natürlich weiß ich, daß MkDocs nicht alle Funktionen besitzt, die einige von Auch an Evernote schätzen. Aber für mich funktioniert Nevernote jedenfalls, warum nicht auch bei anderen?

Heute früh ruderte Evernote dann zurück: Die Mitarbeiter sollen nun doch nicht mitlesen dürfen. Für mich kommt dies zu spät und hinterläßt auch einen schalen Beigeschmack. Bis Montag früh ist meine Flucht aus dem Datensilo Evernote abgeschlossen.

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– Bertram S. (Kommentieren) (#)


(Kommentieren)  Nevernote – 20161216 bitte flattrn

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