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Ich möchte ein Mastodon sein

Mastodon ist ein freies (AGPL) Open Source Social Network, das sich als eine Alternative zu kommerziellen Plattformen wie Twitter oder Facebook versteht. Mastodon ist dezentral, jeder Server kann mit jeden anderen Mastodon-Server kommunizieren und jeder kann seinen eigenen Mastodon-Server hochziehen und so Mitglied des Mastodon-Netzwerkes werden (zumindest in der Theorie, dazu mehr weiter unten).

Mastodons besondere Features sind:

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  • Die Timeline ist chronologisch (hörst Du, Fratzenbuch?).
  • Es gibt öffentliche Timelines, aber auch granulare, per Post mögliche Privacy Settings.
  • Erlaubt sind 500 Zeichen per Post (hörst Du, Twitter?), sowie GIFs und kurze Videos.
  • Es gibt Tools, mit denen man User blockieren oder stummschalten kann.
  • Mastodon verspricht keine Anzeigen und kein User-Tracking.
  • Und last but not least gibt es eine offene API für Apps und zur Anbindung anderer (mobiler) Devices.

Ich habe mir zu Testzwecken mal einen Mastodon-Account zugelegt, aber auch wenn mir die Idee gefällt, bin ich verhalten skeptisch. Zum einen gab es mit Diaspora und Friendica schon mindestens zwei Versuche mit verteilten, sozialen Netzwerken, die sanft entschlafen sind. Denn wenn nicht eine gewisse kritische Masse an Nutzerbasis erreicht wird, sind soziale Netze nutzlos. Und zum anderen sind die Anforderungen an die Server-Installation (Ruby, Node.js, PostgreSQL, Redis und Nginx) so hoch, daß auf gemietetem Webspace oder Servern wohl kaum ein Otto Normalnutzer in der Lage sein wird, solch ein Teil zu installieren, zu warten und am Leben zu erhalten.

Aber immerhin, es gibt schon eine kleine Anzahl an Mastodon-Instanzen und einige dieser Server scheinen auch außerhalb der USA zu stehen und eine kleine Anzahl von Apps für Android und iOS ist auch schon draußen. Also schaun wir mal, wie sich der freundliche Ur-Elephant weiter entwickelt. (Thomas O. per Email.)


3 (Email-) Kommentare


Wie kommt Thomas O. auf die Idee, daß diaspora* (bezeichnend der Schreibfehler) tot sei? Ich nutze diaspora* täglich, die Zahl der Beiträge ist eher zu groß als zu gering, der Informationswert hoch. Die Software wird kontinuierlich weiter entwickelt.
Nicht alles, was Thomas nicht nutzt, muß tot sein.

– Wolfgang R. (Kommentieren) (#)


Den Artikel (und damit die Einschätzung, daß Diaspora tot sei) hat nicht Thomas verfaßt, sondern ich. Thomas hat mich nur auf Mastodon hingewiesen und darum die freundliche Erwähnung verdient. Und auch wenn eine winzige Minderheit Diaspora noch nutzen sollte, faktisch ist das Teil – im Vergleich zum Fratzenbuch oder zu Twitter – tot. Denn alles, was aus der allgemeinen Wahrnehmung verschwunden ist, ist nun mal tot. Das ist der Lauf der Dinge. (Ach ja, denn Tippfehler habe ich ausgemerzt.)

– Jörg Kantel (Kommentieren) (#)


Aha, dann nutze ich also auf meinem Desktop ein totes System: Debian-Linux-Stretch.
Das alles, was wenig Nutzer hat, tot ist, bezweifle ich. (Nicht angekommene) Argumente habe ich ja geliefert: Kontinuierliche Weiterentwicklung, langsam steigende Nutzerzahlen, rege Aktivität. Daß es sehr mühselig ist, Alternativen zu den Datenkraken aufzubauen, ist klar. Statt die Versuche für tot zu erklären, wäre es vielleicht besser, sich daran zu beteiligen. Für mich sind Facebook, twitter, google-Suche usw. schon lange tot.

– Wolfgang R. (Kommentieren) (#)


(Kommentieren)  Ich möchte ein Mastodon sein – 20170404 bitte flattrn

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Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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