image image


Mit Nazis spricht man nicht oder: Die Macher von »Kiez und Kneipe« sind doof

Das kleine, mehrheitlich grüne Lokalblatt »Kiez und Kneipe«, das in Kreuzberg und Neukölln (im Gentrifizierungssprech »Kreuzkölln«) zu Hause sein will, war sich nicht zu blöde, den durch regelmäßige völkische und rassistische Parolen aufgefallenen AfD-Lokal- und Möchtegernpolitiker Andreas Wild zu einem Kneipengespräch im Neuköllner Schillerkiez einzuladen. Blauäugig wundern sie sich nun über die vorhersehbaren, heftigen Reaktionen und sagten daraufhin das geplante Gespräch bedauernd ab. Was für Substanzen muß man eigentlich zu sich nehmen, um so doof zu werden?

Liebe Kiez-und-Kneipe-Redaktion, Euch und auch dem Interneterklärbären Sascha Lobo, der auf der diesjährigen re:publika 17 ebenfalls dazu aufforderte, mit Nazis zu reden, sei dieser Beitrag von Wiglaf Droste dringend zur Nachschulung empfohlen: Mit Nazis redet man genau so wenig, wie man auch nicht an »jeder Mülltonne schnuppern« muß.

Nie­mand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht, – das Gegenteil ist der Fall; Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen. Eine der unangenehmsten deutschen Eigenschaf­ten, das triefende Mitleid mit sich selbst und den eigenen Landsleuten, aber macht aus solchen Irrläufern der Evolu­tion arme Verführte, ihrem Wesen nach gut, nur eben ein bißchen labil etc., »Menschen« jedenfalls, so Heinz Eggert, »um die wir kämpfen müssen«.
Warum? Das Schicksal von Nazis ist mir komplett gleichgültig; ob sie hungern, frieren, bettnässen, schlecht träumen usw. geht mich nichts an. Was mich an ihnen interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschach­telwelt passen. Ob man sie dafür ein­sperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hin­ein.

In diesem Sinne: Bessert Euch! Dann lese ich vielleicht die »Kiez und Kneipe« auch wieder (von Sascha Lobo erwarte ich sowieso nichts mehr, an ihm ist schon lange Hopfen und Malz verloren).


1 (Email-) Kommentar


"von Sascha Lobo erwarte ich sowieso nichts mehr, an ihm ist schon lange Hopfen und Malz verloren”
Das “mehr” würd zwar weglassen, aber danke für den Rant.

– Wolfgang C. (Kommentieren) (#)


(Kommentieren) 

image image



Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

Alle eigenen Inhalte des Schockwellenreiters stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz, jedoch können fremde Inhalte (speziell Videos, Photos und sonstige Bilder) unter einer anderen Lizenz stehen.

Der Besuch dieser Webseite wird aktuell von der Piwik Webanalyse erfaßt. Hier können Sie der Erfassung widersprechen.

Diese Seite verwendet keine Cookies. Warum auch? Was allerdings die iframes von Amazon, YouTube und Co. machen, entzieht sich meiner Kenntnis.


Werbung


Werbung


image  image  image
image  image  image