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Ich habe gelesen: Dungeon H@cks – How NetHack, Angband, and Other Roguelikes Changed the Course of Video Games

Aufgrund des miesen Wetters konnte ich mich gestern, ohne ein schlechtes Gewissen gegenüber der kleinen Fellkugel haben zu müssen, auf dem Sofa einkuscheln und in Ruhe das Buch »Dungeon H@cks: How NetHack, Angband, and Other Roguelikes Changed the Course of Video Games« von David L. Craddock durchlesen. Und es war ein vergnüglicher Nachmittag und Abend. Denn in diesem Buch kommen erst einmal diese frühen Computerspiele vor (in der Reihenfolge ihres Auftretens): Das Colossal Cave Adventure als Urvater aller RPGs und dann die titelgebenden Roquelikes (ich mußte leider auf die englischsprachige Wikipedia verlinken, der Beitrag in der deutschsprachigen Wikipedia zu den Rogue-likes ist unter aller Sau) Beneath Apple Manor (BAM) von 1978, das erste Roguelike vor Rogue (das auch ich bis gestern nicht kannte), dann natürlich Rogue selber (von 1980), das dem Genre den Namen gab. Und schließlich die vielen Nachfolger wie Hack (1982) und NetHack (1987), das fast vergessene Swoard of Fargoal (ebenfalls 1982), Moria (1983) und Angband (1990), die die Tolkienschen Welten Mittelerdes in die Roguelikes einführten und last but not least das fast schon moderne Ancient Domains of Mystery (ADOM) des aus Gelsenkirchen stammenden Programmierers Thomas Biskup, das erstmals 1994 erschien und nach einer Pause zwischen 2003 bis 2012 bis heute weiterentwickelt wird.

Die Geschichte der Roguelikes ist keine Geschichte der Spielekonsolen, sondern eine Geschichte der (Mini-, Desktop- und Home-) Computer: Daher kommen darin natürlich die vielen, heute fast vergessenen Rechner vor, PDP 11, VAX und MicroVAX, dann die 8-Bit-Ärea mit dem Apple II, dem Tandy TRS-80, dem Commodore PET und dem legendären C64 und dem ebenso legendären Amiga, dem Atari ST, schließlich die frühen DOS-Rechner und (once again) last but not least die frühen Apple Macintoshs mit System 6 bis System 9. Das alles ist meine Computersozialisation und somit meine Geschichte. Und David L. Craddock erzählt sie nicht einfach von außen, sondern er läßt die Programmierer dieser Spiele in ausführlichen Interviews und Gesprächen zu Wort kommen. So enstand ein spannendes Kompendium der Computergeschichte, erzählt an dem roten Faden der Roguelikes. Ich habe das Buch verschlungen und kann es nur allen empfehlen, die an der Geschichte der Informatik von etwa 1975 bis cirka 1995 interessiert sind.

Und da das Wetter einfach nicht besser werden will, auf zum nächsten Buch.


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