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Paradise Papers: Zur Hölle mit den Reichen

Jakob Augstein spricht mir aus der Seele, wenn er schreibt (trotz Leistungsschutzrechtprotest ausnahmsweise zu Dokumentationszwecken verlinkt): »Die neue Daten-Enthüllungen zeigen wieder einmal: Wer reich ist und nicht teilen will, der muß gar keine Gesetze brechen. Die Gesetze sind ja für ihn gemacht. Steuern zahlen nur Idioten und Arme.«

Und das betrifft beileibe nicht nur die anderen, wie man uns immer gerne weißmachen will:

Natürlich weiß man auch in Deutschland, wovon die Rede ist. Gerade hat die Fluglinie Air Berlin Pleite gemacht. Tausende werden ihre Arbeit verlieren, viele Rechnungen werden offenbleiben, weil nicht genug Geld da ist, sie zu bezahlen. Aber der Vorstandsvorsitzende Thomas Winkelmann erhält noch 4,5 Millionen Euro mit abgesicherter Gehaltsgarantie, auf die der Insolvenzverwalter keinen Zugriff hat – das hat Winkelmann beim Großaktionär Etihad so verhandelt, als er vor neun Monaten seinen Posten antrat. 4,5 Millionen Euro für neun Monate Arbeit, die mit der Pleite des Unternehmens enden. Alles vollkommen legal. That’s capitalism, Baby!

So kommt er zu Recht zu diesem Schluß:

Das System ist zutiefst krank. Es ist unmoralisch und unanständig. Die Wut darauf wächst. Sie sucht sich nur die falschen Ziele. Der Haß der Betrogenen gilt eher dem Kriegs- als dem Steuerflüchtling. Unser Planet ist ein Paradies für Arschlöcher.

Denn merke: Wer im Kapitalismus reich ist, darf den Karren an die Wand fahren und tausende von Mitarbeiter ins Unglück stürzen. Das ist legal, dafür wird er mit Millionen belohnt. Wer dagegen arm ist und als 84-jährige Rentnerin aus Hunger für unter 80 Euro Lebensmittel klaut, der muß für drei Monate in den Knast. Das nennt man Klassenjustiz, Baby!

Wen wundert es daher, daß einige der Ansicht sind, daß die gestrige Amok-Schießerei in einer texanischen Kirche mit mindestens 26 Toten nur ein inszeniertes Manöver war, um vom verkommenen Paradies für reiche Arschlöcher abzulenken.


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Über …

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