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Warum ich kein Organspender bin

Unser neoliberaler Oberdummy im Bundeskabinett, Jens Spahn (CDU), will in seiner großen Weisheit beschließen, daß zukünftig jeder, der nicht ausdrücklich widerspricht, zur Organentnahme benutzt werden kann. Im Vorfeld widerspreche ich hiermit ausdrücklich und entschieden, denn ich will kein Ersatzteillager für reiche Kranke sein.

Der jüngste Fall: Essener Klinikdirektor festgenommen – seit Dienstag (04.09.2018, also gestern) sitzt der Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikums Essen in Untersuchungshaft. Der Vorwurf lautet auf Totschlag in einem Fall und auf gefährliche Körperverletzung in fünf Fällen. Laut Staatsanwaltschaft Essen soll der Mediziner gegen das Transplantationsgesetz verstoßen haben. Die Klinik war (zusammen mit anderen Kliniken unter anderem in Göttingen, München, Heidelberg, Jena und Köln) schon früher wegen Manipulationen zugunsten besser bezahlender Patienten aufgefallen, wo reiche Patienten bei der Organspende bevorzugt wurden.

Solange das Gesundheitssystem im neoliberalen Wahn privatisiert bleibt, solange wächst der Verwertungsdruck auch auf die Organspendezentralen und die Transplantationszentren. Denn nur so funktioniert der Kapitalismus: Wer mehr bezahlt, bekommt auch mehr (»You get what you pay for«) und so stellte selbst die Deutsche Welle fest, daß die Organspende auf dem Rücken der Armen ausgetragen wird. Denn »weltweit gibt es zu wenige Spenderorgane. Ob und wie jemand an ein rettendes Organ kommt, hängt daher oft auch vom Geldbeutel ab«.

All diese Skandale schrecken (potentielle) Organspender ab, da spiele auch ich nicht mit. Sollte jedoch das Gesundheitswesen jemals wieder verstaatlicht werden, dann werde ich meine Haltung zur Organspende überdenken.


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Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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