image image


Nach MacOS 10.15 (Catalina) wird MacOS X kastriert

image

Apple schränkt die Unterstützung für Skriptsprachen in »zukünftigen Versionen« des Mac-Betriebssystems ein. So gelten unter anderem Ruby, Python und Perl mit der für Herbst erwarteten MacOS-Version 10.15 (Catalina) bei Apple als »abgekündigt«. Das geht aus dem Beipackzettel der ersten Entwickler-Beta des nächsten MacOS hervor. Um Kompatibilität mit alter Software sicherzustellen, sollen die Skriptsprachen vorerst noch enthalten bleiben. Bei »zukünftigen Versionen« von macOS verzichtet Apple dann auf standardmäßig mitgelieferte Laufzeitumgebungen – los geht es vermutlich ab MacOS 10.16 im kommenden Jahr.

Von der Verwendung von Python 2.7 wird abgeraten, auch wenn diese Version zur Bewahrung der Kompatibilität noch in macOS 10.15 mitgeliefert wird. Für spätere Versionen solle man sich dann ein Python 3 besorgen und dieses über das Terminal ausführen. Entwicklern wird empfohlen, die Laufzeitumgebungen der Sprache mit ihren Programmen auszuliefern.

Eigentlich gehört ein Perl, Python und Ruby zum Standardumfang jeder UNIX-Distribution, Apple kocht hier also wieder ein eigenes Süppchen. Der beliebte, ein Ruby verlangende Paketverwalter Homebrew hat sich jedenfalls schon darauf vorbereitet und will in Zukunft die Paketverwaltung mit eingebautem Ruby ausliefern.

Abgeschafft hat Apple mit MacOS Catalina außerdem das Versionskontrollsystem Subversion, welches nun nicht mehr standardmäßig in Xcode ausgeliefert wird, aber noch als Paket bereitsteht.

Eine Erklärung für diese Schritt steht bislang noch aus, Apple hatte die eingebauten UNIX-Tools von MacOS X lange Zeit als besonderen Vorteil des Macs hervorgehoben. Mit MacOS 10.15 Catalina trennt sich Apple auch von bash als Standard-Shell – diese Rolle übernimmt zsh. Apple empfiehlt Entwicklern, bereits unter MacOS Mojave auf zsh als Standard-Shell zu wechseln, um sich auf den Umstieg vorzubereiten. Dazu begibt man sich in die Systemeinstellungen unter Benutzer und wählt dort mittels rechtem Mausklick die weitergehenden Optionen aus. Unter Login shell wird dann /bin/zsh eingetragen und mit OK bestätigt. Alternativ kann man außerdem im Terminal mit dem Befehl $ chsh -s /bin/zsh zsh auch als Default setzen. Als zusätzliche Alternative ist es außerdem möglich, in der Terminal-Anwendung die jeweilige Default-Shell festzulegen. Weitere Details dazu finden sich hier.

Ich erwarte eigentlich, daß ein UNIX alle wichtigen Werkzeuge eingebaut hat. Während ich noch verstehen kann, daß ein Entwickler sein Python oder Ruby selber installieren möchte – nicht alle Nutzer sind Entwickler. Und Perl gehört definitiv zu einem UNIX. Und was ist mit awk und sed? Wird das zukünftig auch aus MacOS entfernt? Die Entmündigung der Nutzer durch Apple schreitet voran. Ich glaube, ich sollte auf meine alten Tage doch noch zu einem »echten« UNIX wechseln.

image


1 (Email-) Kommentar


Ich bin kurz davor und werde mir definitiv keinen Mac mehr kaufen. Die Probleme mit der Butterfly-Tastatur waren nur der Anfang. Das sind keine Geräte mehr zum Arbeiten. Man fährt mittlerweile mit der Konkurrenz besser.

– Juergen F. (Kommentieren) (#)


(Kommentieren) 

image image



Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

Alle eigenen Inhalte des Schockwellenreiters stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz, jedoch können fremde Inhalte (speziell Videos, Photos und sonstige Bilder) unter einer anderen Lizenz stehen.

Der Besuch dieser Webseite wird aktuell von der Piwik Webanalyse erfaßt. Hier können Sie der Erfassung widersprechen.

Diese Seite verwendet keine Cookies. Warum auch? Was allerdings die iframes von Amazon, YouTube und Co. machen, entzieht sich meiner Kenntnis.


Werbung


Werbung


image  image  image
image  image  image


image