Gestern abend hatte ich mich noch hingesetzt und das SIR-Modell, das ich gestern vormittag schon als die Coronavirus-Kurve in Python programmiert hatte, als Fingerübung auch in (wx-) Maxima implementiert. Maxima ist für mich völlig neu, daher war ich überrascht, wie einfach die Umsetzung war.
Zuerst hatte ich die beiden Konstanten zur Infektions- und Heilungsrate (ich habe sie dieses Mal und genannt) eingegeben und dann die drei Differentalgleichungen beschrieben:
→ o: 3.2; w: 0.23; (o) 3.2 (w) 0.23 → dS: -o*S*I; dI: o*S*I - w*I; dR: w*I; (dS) -3.2*I*S (dI) 3.2*I*S-0.23*I (dR) 0.23*I
Danach habe ich mithilfe der zu Maxima gehörenden Runge-Kutta-Funktion rk
das Differentialgleichungssystem gelöst und das Ergebnis der Variablem result
zugewiesen:
→ result: rk([dS, dI, dR], [S, I, R], [0.99, 0.01, 0.0], [t, 0, 20, 0.1])$
Da das Ergebnis eine geschachtelte Liste ist, habe ich es wieder in vier einzelne Listen zerlegt:
→ lit: map(first, result)$ liS: map(second, result)$ liI: map(third, result)$ liR: map(fourth, result)$
Zum Schluß habe ich nur noch ein paar nützliche Defaultwerte für die Graphik definiert und dann das Ergebnis plotten lassen:
→ set_draw_defaults(point_type=0,point_size=0, points_joined=true, grid=true, color=blue); → wxdraw2d(points(lit, liS), color=red, points(lit, liI), color=green, points(lit, liR))$
Auch dieses Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen:
Es ist nahezu eine 1:1-Umsetzung des Algorithmus’, so wie er im Wikipedia-Artikel beschrieben wird. Denn das ist es, was Maxima auszeichnet: Man bewegt sich im gewohnten mathematischen Vokabular und muß es nicht erst noch mühsam in die Syntax einer Programmiersprache übersetzen.
Allerdings versteht mein Syntax Highlighter Coderay offensichtlich Maxima-Code nicht. Hat jemand von Euch da draußen eine Empfehlung? Der Highlighter muß mit kramdown zusammenarbeiten. Rogue erfüllt zwar diese Voraussetzung, kann aber ebenfalls kein Maxima.
Caveat: Wie viel oder wie wenig die hier erstellte Kurve mit der Covid19-Realität zu tun hat, habe ich schon in diesem Artikel (nach unten scrollen) beschrieben. Haltet dies bitte immer im Hinterkopf.
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter Rentner, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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