Gestern hatte ich mich bei meinen weiteren Experimenten mit Julia ein wenig verheddert: Die Dame ist zickig, sie spielt absolut nicht mit Geany und eine Plotausgabe außerhalb von Jupyter oder JupyterLab scheint auch nicht gerade trivial. Lediglich die Installation eines Julia-Kernes in meine Jupyter- und JupyterLab-Umgebung hatte ich geschafft (das ist mir mit der Wolfram Language ja leider immer noch nicht gelungen).
Daher wollte ich zum Frustabbau etwas ganz anderes ausprobieren und habe mir NetLogo heruntergeladen, die freie (GPL) Multi-Agenten-Programmiersprache mit integrierter Modellierungsumgebung. Sie basiert auf Logo, genauer auf Mitchel Resnicks StarLogo, hat sich aber davon wegentwickelt, wird aber immer noch aktiv gepflegt, während die Entwicklung von StarLogo offenbar eingeschlafen ist.
Ich habe einfach ein kleines Progrämmchen aus der Dokumentation abgetippt, um eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie die Programmierumgebung funktioniert,
to setup clear-all create-turtles 50 reset-ticks end to go ask turtles [ fd 1 rt random 10 lt random 10 ] tick end
zwei Knöpfe für setup
und go
dazugebastelt und dann das Teil laufen lassen. Die Entwicklungsumgebung erinnert ein wenig an HyperCard, die Sprache ist ein weiterentwickeltes Logo, das quasi-parallel dutzende, wenn nicht gar hunderte von Schildkröten (Turtles) durch die Simulationswelt schickt.
Ob ich weiter damit etwas anstellen werde, weiß ich noch nicht. Die Sprache hat sich doch stark weiterentwickelt, die Programme von Resnick in seinem Buch »Turtles, Termites, and Traffic Jams« müssen massiv angepaßt werden und Logo war eigentlich nie die Sprache, in der ich mich zu Hause fühlte. Wenn doch das Turtle-Modul von Python nicht so schnarch-langsam wäre. Denn solche Multi-Agenten-Simulationen sind schon sehr spannend.
Aber egal, ich hatte Spaß und am Ende meinen Julia-Frust völlig vergessen.
Über …
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