Die im letzten Beitrag geäußerte Idee, eine Tutorial-Serie verbunden mit einem Python-Kurs zu mathematischen und naturwissenschaftlichen Themen zu schreiben, beschäftigt mich schon seit Beginn der Pandemie, als das grandiose Versagen der Bildungspolitik bei der Digitalisierung von Schulen und Hochschulen immer offensichtlicher wurde. Und so keimte in mir der Gedanke auf, ob ich so etwas nicht auch als Video-Reihe anbieten könne. Schließlich hatte ich schon vor zwölf Jahren in meinem Buch »Per Anhalter durch das Mitmach-Web« die Idee dafür thematisiert. Es hieß nicht umsonst im Untertitel »Von Social Networks über Weblogs und Wikis zum eigenen Internet-Fernsehsender«.
Nun hatte sich natürlich in diesen zwölf Jahren technisch einiges getan. Und ich halte mich zwar schon für sehr technikaffin, aber daß ich mir das Know How so einfach aus dem Ärmel schüttel, daran glaubt selbst mein zweifellos vorhandene, große Selbstbewußtsein nicht. Ich hatte zwar vor ein paar Wochen schon einmal Screenity vorgestellt, aber war damit nicht wirklich zufrieden. Für einen schnellen Screencast ist die Chrome-Erweiterung schon okay, aber für anspruchsvollere Produktionen leider doch nicht geeignet.
Daher war ich sehr glücklich, wie mir vor einigen Tagen der Beitrag »3 open source tools for producing video tutorials« von Abe Kezemzadeh in meinen Feedreader gespült wurde. Denn der Autor ist nicht nur ein begeisterter Verfechter des Open-Source-Gedankens, sondern blickt auch auf langjährige Erfahrung im Bereich Video-Tutorials und Citizen Journalismus zurück. Und er kann gut strukturieren, so auch diesen Beitrag. Er gliedert ihn in drei Subtasks auf:
Für die Aufnahme des Bildschirms empfiehlt er das Programm Open Broadcaster Software (OBS Studio), eine freie (GPL), plattformübergreifende (Windows, macOS, Linux) Software, um den Bildschirminhalt eines Rechners aufzuzeichnen und/oder über das Internet zu übertragen.
Zwar beherrscht auch OBS Studio einen einfachen Videoschnitt, aber speziell um zusätzliches, mit einer Handy-Kamera aufgezeichnetes Material (B-Roll) hineinzuschneiden, empfiehlt er das ebenfalls freie (GPL) Videoschnittprogramm OpenShot. Es ist in Python geschrieben steht für die gleichen Plattformen wie OBS Studio bereit und sei trotz seines großen Leistungsumfangs verblüffend einfach zu bedienen.
Für die nachträgliche (Audio-) Bearbeitung empfiehlt der Autor wenig überraschend Audacity. Das vor wenigen Tagen in der Version 3.0 erschienene, natürlich ebenfalls freie (GPL) und plattformübergreifende (Windows, macOS, Linux) Programm ist schon seit Jahren so etwas wie der unangefochtene Champion der Podcastszene, dort nicht mehr wegzudenken und schon über 100 Millionen mal heruntergeladen worden.
Wenn ich nicht noch vorher meinen Schreibtisch aufräumen müßte, könnte ich gleich loslegen, um schön, reich und ein berühmter Influenzer zu werden. 🤓
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter Rentner, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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