Zwar wurde der Weltuntergang 2012 noch einmal abgesagt, aber wer Weltuntergangspartys veranstaltet hatte, der wird jetzt abgemahnt oder gar verklagt. Ein findiger Gastronom aus Hof hat sich nämlich den Begriff »Weltuntergang« als Wortmarke schützen lassen – für den Gastronomiebereich. Und ein paar windige Anwälte (zur Kanzlei gehört übrigens laut Briefkopf auch der Oberbürgermeister der Stadt Hof, Dr. Harald Fichtner (CSU – Zulassung ruht)) sind sich nicht zu schade, trotz mehr als wackliger juristischer Grundlage jetzt bei allen abkassieren zu wollen (2.000 Euro für die Abmahnung und mehr als 1.000 bis 1.800 Euro Anwaltsgebühr), die eine Weltuntergangsparty veranstaltet haben. Und das waren eine ganze Menge.
Ich bin sowieso der Meinung, daß das Markenrecht abgeschafft gehört. Es wird doch nur als Gelddruckmaschine für klamme Anwälte und ihre Klientel oder zur Unterdrückung unliebsamer Meinungen genutzt: »Was? Sie haben über uns und unsere Marke negativ berichtet? Das wird juristische Konsequenzen haben!« [gwup | die skeptiker] (Kommentieren) (#)
Ey, Amazon, doo: Ich bin ja auch ein sehr umweltbewußter Mensch, aber liefert die DHL Deine Sendungen jetzt mit der Postkutsche aus? Laut Deiner Versandverfolgung wurde die Lieferung am 29. Dezember 2012 in Hagen per DHL nach Berlin versandt und sollte spätestens am 31. Dezember ausgeliefert werden. Eingetroffen ist sie bis heute, 15:30 Uhr in der Poststelle des Instituts immer noch nicht. Das ist die dritte oder vierte Sendung, die in den letzten Wochen eine Versanddauer von 14 Tagen oder länger hatte.
Nur nicht sofort, nicht auf der Stell’
Denn bei der Post DHL geht’s nicht so schnell …
Und, Amazon, es macht es nicht besser, wenn Du mir dann eine Mail schickst, in der ich aufgefordert werde, »meinen Verkäufer zu bewerten«. Was soll ich bewerten, wenn die Sendung noch gar nicht eingetroffen ist? (Kommentieren) (#)
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ich schätze ihren blog und insbesondere auch ihre kritsche haltung neoliberalen gedankenguts gegenüber. ich bin daher mehr als verwundert, dass sie noch immer am amazon-partnerprgramm teilnehmen und damit ein unternehmen unterstützen, das arbeitnehmerrechte mit füßen tritt. ihr motto "Sei Sand im Getriebe der Zeit" scheint nicht zu gelten, wenn einem das getriebe den geldbeutel füllt.
zur schnellen information über eine firma, die mindestlöhne missachtet, qualifizierte arbeitsplätze im buchhandel im großen stil vernichtet, dafür zeitarbeiter einstellt, die bei 40°C oder mit handschuhen und parka bekleidet arbeiten müssen, datenschutz ignoriert und spitzel befördert, hier ein kurzes interview mit jean-babtiste malet: http://www.boersenblatt.net/622289/
einen etwas ausführlicheren text finden sie in der aktuellen LE MONDE diplomatique vom 8.11.2013 ("Die Versandfabrik Im Innern von Amazon" von Jean-Baptiste Malet, http://www.monde-diplomatique.de/pm/.aktaus).
mich würde interessieren, welchen grund es - bestenfalls nach lektüre der o.g. texte - für sie gibt, (weiterhin) mit amazon zusammenzuarbeiten.
kaum zu glauben, dass sie bis heute nichts von den geschäftspraktiken hören (oder wissen?) wollten…
– Georg F. (Kommentieren) (#)
[Alle Links: Peter van I. per Email.] (Kommentieren) (#)
Alles für Tiere: Bei Amazon gibt es jetzt einen Haustiershop, der angeblich alles für Tiere bietet. Na gut, solange die Viecher nicht auch noch dort verkauft werden … (Kommentieren) (#)
Die Flucht der Möbel aus den Wohnsilos geht weiter: Schon am ersten Werktag des neuen Jahres entdeckte ich dieses wundervolle Ensemble für unsere beliebte flickr-Sammlung »Wohnsitz Neukölln«. [Photo (cc): Jörg Kantel] (Kommentieren) (#)
Die Gentrifizierungswelle Nord-Neuköllns schwappt über den S-Bahn-Ring: Heute früh am Schrippenstand im Supermarkt. Vor mir nur ein junger Mann, knapp 30 und mit erkennbar schwäbischem Akzent. Er möchte ein Dinkelbrot. Und will dann von der Verkäuferin genau wissen, was für Zutaten da verbacken wurden. Diese ist natürlich völlig überfordert und sucht ihre Kollegin, die sich gerade am Aufbackofen die Finger verbrennt. Gemeinsam lesen sie den Beipackzettel vor, den sie nach langem Wühlen in der hintersten Ecke des Hinterzimmers gefunden hatten: Dinkelmehl, Backmittel, Salz, Hefe und Wasser. Aber was für ein Dinkel? Hilfloses Schulterzucken auf Seite der Verkäuferinnen. Nach etwa zehn Minuten sinnlosem Aneinandervorbeireden, wärenddessen hinter mir die Schlange immer länger wird, entscheidet sich der schwäbische Jüngling, das Brot dennoch zu kaufen. Und ich wollte doch nur eine Bulette in Schrippe! Mit viel Senf! Und nicht meine S-Bahn verpassen! Wenn ich Öko will, gehe ich in einen Ökoladen, aber doch nicht zu Kaiser’s! Langsam verstehe ich Wolfgang Thierse … (Kommentieren) (#)
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Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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