Schockwellenreiter: 19. März 2013

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Palmström und die unmögliche Tatsache: Die De-Mail ist nicht sicher? Das darf nicht sein und flugs reagiert die Politik: Die Technik wird zwar nicht verbessert. Dafür sollen Gesetze De-Mail zum »sicheren Übermittlungsweg« erklären. Und schon kann der umstrittene Dienst nicht mehr unsicher sein. Denn wie erkannte schon Christian Morgensterns Palmström?

Und er kommt zu dem Ergebnis:
»Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil«, so schließt er messerscharf,
»nicht sein kann, was nicht sein darf!«

Herr, scheiß Hirn vom Himmel. [Spiegel Online von heute, wegen Leistungsschutzrechtprotest nicht verlinkt.] (Kommentieren) (#)

Ratten! Das schreiben die Deutschen Wirtschafts Nachrichten heute:

In der Woche vor der Entscheidung der EU für eine Zwangsabgabe in Zypern sollen fast 4,5 Milliarden Euro das Land verlassen haben. Vor allem von Regierungsmitgliedern und Personen aus dem Umfeld der Regierung ist die Rede.

NB: In der ersten Fassung des Textes hatte ich die Deutschen Wirtschafts Nachrichten wegen »Leistungsschutzrechtprotest« nicht verlinkt. Dann hatte ich aber im Impressum gelesen, daß eine auszugsweise Veröffentlichung unter der CCPL ausdrücklich erlaubt ist. Darum sollen sie auch von mir verlinkt werden. (Kommentieren) (#)

Pulp Fiction

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Schnelle Links

Dave Winer war sicher nicht der Letzte, der es noch nicht wußte: Getting .mobi files into Kindle/iPad. [Scripting News]
Fratzenbuch zensuriert: Kritik am Papst oder an der katholischen Kirche? Bei Facebook ist das offenbar nicht gerne gesehen. Das soziale Netzwerk hat Postings des WDR-Talkers Jürgen Domian gelöscht. [Golem.de]
Wieder jemand, der nicht gelesen werden will: Die US-Tageszeitung Washington Post errichtet nun eine Paywall um ihre Artikel im Internet. In Zukunft wird man nach 20 Inhalten im Monat zur Kasse gebeten. [heise online news]
Atlas zur extremen Rechten und der Neonazi-Vergangenheit jetzt online. »Rechtes Land« ist ein Atlas über rechte Strukturen und Aktivitäten in Deutschland. Kartiert darin sind Orte von Neonazis und anderer extrem Rechter, ihre Verbände, ihre Morde, ihre Überfälle, ihre Termine und aktuelle Vorhaben. Für technisch Interessiert: Der Dienst läuft mit dem Kartensystem Lokaler, das auf OpenStreetMap aufsetzt. [Netzpolitik.org]
Brent Simmons hat aufgezählt, was Google neben dem Reader sonst noch so alles dicht macht. [inessential.com]
JavaScript für Googles App Engine mit Tailbone (Apache Lizenz). Klingt interessant und hier gibt es auch ausführliches Tutorial. [Google App Engine Blog]

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Let It Snow: Die Berliner Retro-Cover-Band The Baseballs beschwört das aktuelle Wetter herbei. Damit Ihr wißt, wer Schuld daran hat. Und nicht vergessen: Morgen ist Frühlingsanfang. (Kommentieren) (#)

Die Geier sind auch schon da: Folgende Email habe ich gerade aus meinem Spamordner gefischt:

wie Sie vielleicht den Medien entnommen haben, wird der beliebte Google Reader zum 1. Juli 2013 eingestellt.

Uns ist aufgefallen, dass Sie auf Ihrer Seite http://schockwellenreiter.de/webworking/index.html auf diesen RSS-Reader verweisen. Wir können uns daher vorstellen, dass es für Ihre Leser Sinn macht, die Seite zu aktualisieren und Alternativen zu nennen.

Vielleicht möchten Sie dafür unseren Ratgeber http://www.linkt-euch-doch-selber-ihr-armleucht.er/ratgeber/google-reader-alternativen für weitere Informationen als Quelle angeben.

Der Spammer und SEO (das ist doch sowieso meistens das Gleiche) hat sogar ein XING-Profil. Wie dreist muß man denn eigentlich sein, um sich Inbound Marketer schimpfen zu dürfen? (Kommentieren) (#)

Päuschen? Solltet Ihr heute nichts mehr von mir hören, dann habe ich mich entweder in Selfoss vergraben, spiele mit Active Markdown und Literate CoffeScript herum oder – was wahrscheinlicher ist – ich hänge mal wieder in der S-Bahn fest. Denn wie der Tagesspiegel in seiner aktuellen Online-Ausgabe (wegen Leistungsschutzrechtprotest nicht verlinkt) berichtet, hat auch heute früh der Winter die kaputtgesparte Berliner S-Bahn wieder fest im Griff. Und das bedeutet Zugausfälle und Verspätungen, weil Winter – Winter gibt es nach Ansicht der S-Bahn-Bosse normalerweise nicht in Berlin, darauf braucht man nicht vorbereitet zu sein. Der Börsengang der Deutschen Bahn AG und die Gewinne der Bahn-Eigner sind wichtiger als die Beförderung und Zufriedenheit der Fahrgäste. Und wem haben wir das zu verdanken? Der SPD und den Grünen in ihrem neoliberalen Privatisierungswahn. Das sollte man auch und gerade in einem Wahljahr nie vergessen!

[Ceterum censeo]: Daher bin ich nicht nur der Meinung, daß der Berliner Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) als (politisch) Verantwortlicher für das Berliner S-Bahn-Chaos zurücktreten, sondern daß auch die gesamte Berliner S-Bahn wegen erwiesener und dauerhafter Unfähigkeit sofort entschädigungslos enteignet werden muß. (Kommentieren) (#)

Kritik an geplanten Urheberrechtsänderungen vom MPI für Immaterialgüterrecht: Das Münchner Max-Planck-Institut (MPI) für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht hat sich mit einer ausführlichen Stellungnahme () zu den von der Bundesregierung geplanten Änderungen in den Bereichen wissenschaftliches Zweitveröffentlichungsrecht und Umsetzung der EU-Richtlinie zu verwaisten Werken zu Wort gemeldet. Diese fällt über weite Strecken wenig schmeichelhaft aus. Vor allem im Bereich des wissenschaftlichen Zweitveröffentlichungsrechts, von dem die MPI-Autoren ja auch selbst betroffen sind, gibt es neben einer Reihe von Detailverbesserungsvorschlägen auch fundamentalere Kritikpunkte. Rainer Kuhlen vom Aktionsbündnis Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft hat sie in einem Beitrag für iuwis zusammengefaßt. Und auf Netzpolitik.org gibt es eine Zusammenfassung der Zusammenfassung. [Netzpolitik.org] (Kommentieren) (#)

Ignoranz gegenüber dem Datenschutz: Bei Ordnungswidrigkeiten Zugriff auf E-Mail-Passwörter. Auch der Kompromiß der Regierung zum Gesetz zur Bestandsdatenauskunft sieht massive Eingriffe in die Grundrechte vor. »Schlichte Ordnungswidrigkeiten dürfen nicht den Zugriff auf Telekommunikationsdaten eröffnen«, meint dazu Konstantin von Notz, Sprecher für Innen- und Netzpolitik der Grünen. Statt der vom Bundesverfassungsgericht verlangten Einschränkung verschärfe die Bundesregierung die Sicherheitsgesetze und weite die Befugnisse aus. Die Vorgehensweise der Koalition belege einmal mehr ihre Ignoranz gegenüber dem Datenschutz. Den Preis dafür zahlten die Bürger mit der Beschränkung ihrer grundrechtlich verbürgten Rechte. [Golem.de] (Kommentieren) (#)