Schockwellenreiter: 3. September 2013

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Luftfahrtgeschichte(n): Ein Rosinenbomber, genauer eine Douglas DC-3. Aufgenommen beim Red Bull Air Race am 27. Mai 2006, also in einer Zeit, als das Tempelhofer Feld noch Flughafen Berlin-Tempelhof hieß. [Photo (cc): Gabriele Kantel] (Kommentieren) (#)

Alle wollen gen ~~Ostland~~ Syrien reiten: Frankreich zweifelt nicht an Assads Schuld und auch der BND sieht im Assad-Regime den Schuldigen für die Giftgasangriffe. Sie sind so sicher wie der deutsche Verfassungsschutz die NSU-Morde für innertürkische Angelegenheiten hielt.

Offensichtlich ist jedenfalls, daß im Westen sehr einseitig daran gearbeitet wird, alles so zu arrangieren, daß nur das Assad-Regime für den Giftgasanschlag verantwortlich sein kann.

Dabei gibt es durchaus berechtigte Zweifel und Hinweise, daß von Saudi-Arabien unterstützte Rebellen für das Freisetzen von Giftgas in Ghouta verantwortlich gewesen sein könnten. Aber das will von unseren Politikern und Qualitätsjournalisten niemand hören. Denn alle wollen gen ~~Ostland~~ Syrien reiten. [Telepolis] (Kommentieren) (#)

Tech-Links: In den letzten Tagen haben so viele interessante Links meinen Feedreader gestürmt, daß ich sie mal wieder nur en bloc abhandeln kann:

Netter Übersichtsartikel: R und Lineare Algebra. So etwas sollte mal jemand auch für NumPy schreiben. [Revolutions]
Zwei US-Wirtschaftsprofessoren haben sich überlegt, wie Twitters Zukunft aussehen könnte: Twitter wird wie Fernsehen. [Futurezone]
Security Alert: Cloud-Dienst als Malware-Einfallstor. Sicherheitsexperten haben eine Methode gezeigt, mit der sich Cloud-Dienste wie Dropbox zur Verbreitung von Datenschädlingen nutzen lassen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. [heise online news]
Gnome-Browser: DuckDuckGo löst Google ab. Diesen Schritt habe ja auch der Schockwellenreiter schon erfolgreich vollzogen. Ausgelöst durch die NSA-Spitzelaffäre, diskutieren die Gnome-Entwickler seit dem Sommer über Maßnahmen zur Erhöhung der Privatsphäre für Nutzer der Desktop-Umgebung für Linux und Unix. [Golem.de, heise online news]
Googles Datenbank F1 versöhnt SQL mit NoSQL: In einem ausführlichen Aufsatz beschreibt Google erstmals Aufbau und Funktionsweise seiner hauseigenen SQL-Datenbank F1, die es Mitte 2012 vorstellt hatte. [heise developer news]
Open Data: Parteien wollen Datenschätze der Verwaltung heben. So kurz vor der Bundestagswahl. Und auch nicht alle Parteien. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. [Golem.de]
Die Musikvideoplattform Vevo hat ihren Start als YouTube-Alternative in Deutschland für 2013 offiziell angekündigt und sich im Vorfeld auch gleich mit der GEMA geeinigt. [Golem.de, Futurezone]
JavaScript-Framework Ember.js 1.0: Stabil genug für Produktiveinsatz. Notiz an mich: Testen!
Wissenschaft oder Hybris? Forscher wollen ausgestorbene Tierarten wieder zum Leben erwecken. Jurassic Park läßt grüßen. [Futurezone]
Open Signature Initiative will digitale Signaturen in Europa vereinheitlichen. [heise online news]
Totgesagte Programmiersprachen leben länger: Nächste Delphi-Version bringt ARC für Android. In diesem Leben noch einmal in Pascal programmieren … [heise online news]
Der Wolf hat Kreide gefressen: GEMA-Aufsichtsratsvorsitzender fordert Gesetzgeber auf, gegen Abmahnmißbrauch einzuschreiten. Aber ein Wolf bleibt ein Wolf, und die GEMA bleibt die GEMA. [Telepolis]
Google Maps Transit enthält nun Fahrplandaten von Berlin und Brandenburg: Damit ist der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) deutschlandweit der erste, der für sein Verbundgebiet flächendeckend seine Fahrplandaten in Google Maps bereitstellt. [heise online news]

Das dürfte auch für Euch wieder viel Stoff zum Lesen und Entdecken sein. (Kommentieren) (#)

Schockwellenreiter TV

Wie funktioniert das Internet?: Die European Internet Exchange Association (Euro-IX) erklärt in einem fünf Minuten langen, etwas unkritischem Video, was das Internet ist und wie es funktioniert. [Netzpolitik.org]
Pläne für Port des Ubuntu SDK nach Windows und OS X: Während des online stattfindenden Developer Summit der Linux-Distribution Ubuntu haben sich die Entwickler unter anderem über die Portierung ihres Software Development Kits für Windows und MacOS X beraten. So soll Programmierern, die eher auf anderen Betriebssystemen zu Hause sind, Ubuntu als zusätzliche Zielplattform schmackhaft gemacht werden. [heise developer news]

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Die (beinahe) tägliche Linkschleuder zu Snowden, PRISM und anderen geheimdienstlichen Grausamkeiten:

Snowden-Dokument beweist offensive US-Cyberoperationen: US-Geheimdienste brechen regelmäßig in fremde Computersysteme ein. Das gehe aus einem geheimen Dokument hervor, das der Whistleblower Edward Snowden in seinen Besitz gebracht habe, berichtet die Washington Post.
Microsoft und Google machen gemeinsame Sache gegen die US-Regierung: Die beiden Unternehmen wollen vor Gericht das Recht erstreiten, Angaben über die Abfrage von Nutzerdaten und -inhalten zu veröffentlichen.
Auf Netzpolitik.org gibt es Videoaufzeichnung vom Whistleblower-Award für Edward Snowden. Und das ist gut so, denn Edward Snowden ist unser Held.
Der Berliner Philosoph und Roman-Autor Peter Bieri sieht in dem Lauschangriff des US-Geheimdienstes NSA einen »vernichtenden Eingriff in unsere Würde«. Und womit? Mit Recht!
Auch die New York Times sollte auf Druck des britischen (sic!) Geheimdienstes Snowden-Unterlagen vernichten.
Weitere Enthüllungen: NSA bespitzelte Journalisten und französische Diplomaten. Und wie der Fernsehsender TV Globo meldet, habe der US-Geheimdienst die Telefonverbindungen und E-Mails der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff ausgespäht und den damaligen mexikanischen Präsidentschaftskandidaten und heutigen Präsidenten Enrique Peña Nieto überwacht. Natürlich alles im Namen der Freiheit. Brasilien und Mexico haben daraufhin die US-Botschafter einbestellt.
Im TV-Duell herausgerrutscht: Angela Merkel hält Ausspähung deutscher Daten für möglich. Für möglich … ??!! Auch Ihr Name ist Hase, sie wohnt im ~~Walde~~ Kanzleramt und weiß von nichts! Der NSA-Skandal nahm übrigens im 90-minütigen TV-Duell am Sonntag ganze 8 Minuten in Anspruch.
Dazu paßt: Schwarz-Gelb lehnt Debatte über NSA-Affäre im Bundestag ab. Denn auch ihr Name ist Hase, sie wohnen im ~~Walde~~ Bundestag und sie wissen …
Dunkelmänner treffen auf Dunkelmänner: Extremisten wollten für Geheimdienste arbeiten und folgerichtig belauschte die NSA auch eigene Mitarbeiter.
US-Drogenfahnder haben Zugriff auf Verbindungsdaten ab 1987: US-Drogenfahnder haben seit Jahren Zugriff auf eine Datenbank voller Telefon-Verbindungsdaten, die sogar die Sammlung der NSA in den Schatten stellt.
Gamma Group wirbt mit Abhören von SSL-Verbindungen: Die vom Hersteller Gamma Group entwickelte Spionagesoftware FinFisher soll SSL-Verbindungen abhören, mit Truecrypt verschlüsselte Festplatten infizieren und WPA2-Passwörter knacken können. Außerdem bietet der Hersteller diverse Module an, mit denen die Rechner infiziert werden sollen. Auch das Bundesinnenministerium hatte vor wenigen Wochen von der britisch-deutschen Gamma Group den Trojaner erworben. Er soll möglicherweise als Bundestrojaner zum Einsatz kommen.
Die NSA nutze auch Exploits aus und zahlte dafür 25 Millionen Dollar aus schwarzen Kassen.
Bewegt sich der Bundesnachrichtendienst (BND) mit der Weitergabe von Daten aus der Telekommunikationsüberwachung an die NSA im rechtlichen Rahmen? Richter Bertold Huber kommt in einem aktuellen Aufsatz in der Neuen Juristischen Wochenschrift zu dem Schluß, die Abhöraktivitäten des Bundesnachrichtendiensts verfassungswidrig seien, weil das Fernmeldegeheimnis nicht nur Deutschen zustehe.
Eine Fundgrube für Schnüffler und solche, die es werden wollen: Auch der Ausrüstungskatalog der Gamma Group für Geheimdienste wurde geleakt.
Als Beitrag zur Sachaufklärung? Die Gesellschaft für Informatik (GI) hat eine FAQ mit 40 Fragen und Antworten zur Überwachung durch Geheimdienste veröffentlicht. Dennoch bleiben viele Fragen offen.
Besser finde ich das Neusprech-Lexikon der NSA, geleakt auf Netzpolitik.org: Natürlich überwachen wir die gesamte Menschheit, wir behaupten nur das Gegenteil.
Und zum Schluß noch eine Hiobsbotschaft: Sichere Kommunikation über Apps kaum möglich, denn »kaum ein mobiler Messenger hält, was er in Sachen Sicherheit verspricht«.

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Die meisten SEOs sind entweder dumm oder Scharlatane: SEO-Agenturen: Unternehmen zahlen vielfach doppelt. »Um Manipulationen in den Suchergebnissen wirksamer entgegenzuwirken, hat Google seine Richtlinien überarbeitet und zeigt damit die oft mangelhafte Arbeit von SEO-Agenturen.« Steht hier nur, damit ich eine weitere Argumentationshilfe habe, wenn in meinem Bekanntenkreis mal wieder jemand von einer SEO-Agentur über den Tisch gezogen wird. [Pressetext.com] (Kommentieren) (#)