Ich habe gelesen (und für gut befunden): Die elektronische Welt mit Raspberry Pi entdecken. Wer jetzt noch nicht vom Raspberry-Pi-Fieber angesteckt ist, ist es spätestens nach der Lektüre dieser Schwarte. (Kommentieren) (#)
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Die gute Nachricht des Tages: Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage zur Bundestagswahl fallen die Grünen mit neun Prozent der Stimmen hinter die Linkspartei zurück, die auf zehn Prozentpunkte kommt. Ich traue zwar keiner Umfrage, die ich nicht selber gefälscht habe, aber schön wäre es dennoch.
Die schlechte Nachricht des Tages: Laut der gleichen Umfrage kommt eine kleine, marktradikale Splitterpartei wieder auf sechs Prozent und wäre weiterhin im Bundestag vertreten. Welche armen, verwirrten Menschen wählen die FDP eigentlich noch? Und warum hilft ihnen niemand? [Spiegel Online von heute, wegen Leistungsschutzrechtprotest nicht verlinkt.] (Kommentieren) (#)
40 Jahre Putsch in Chile: Heute vor 40 Jahren putschte eine chilenische Soldateska unter der Führung von Augusto Pinochet mit massiver Unterstützung der US-amerikanischen Regierung und der CIA gegen die demokratisch gewählte, sozialistische Regierung in Chile und trieb deren Präsident Salvador Allende in den Tod. In der Folge regierte in Chile die Junta bis 1990 als Militärdiktatur. Insgesamt wurden vermutlich mindestens 3.197 (gesicherte Anzahl der Opfer) bis 4.000 Menschen während der Diktatur ermordet, der Großteil davon in den Wochen nach dem Putsch. Etliche Menschen verschwanden spurlos und auf bis heute ungeklärte Weise.
Zu den von der Junta brutal Ermordeten gehörte auch der populäre, chilenische Musiker Víctor Jara. Er wurde zusammen mit vielen Dozenten und Studenten ins Estadio Chile verbracht, wo er erst dort von einem Offizier erkannt und, wie auch viele seiner Leidensgenossen, gefoltert wurde. Unter diesen Umständen entstand sein letztes Gedicht (eigentlich ohne Titel, meist aber nach der Anfangszeile Somos cinco mil, »Wir sind fünftausend«, genannt). Später brachen ihm seine Peiniger die Hände, damit er nicht mehr Gitarre spielen konnte. Als Reaktion auf die hämische Aufforderung der Soldaten, er solle doch singen, wenn er ein Sänger sei, erhob Víctor Jara noch einmal seine Stimme, um das Lied der Unidad Popular Venceremos – »Wir werden siegen«, anzustimmen. Daraufhin wurde er zusammengeschlagen und schließlich mit 44 Kugeln aus einem Maschinengewehr getötet.
Ich kann der amerikanischen Regierung diese Verbrechen an dem chilenischen Volk nicht verzeihen und halte ihr vollmundiges Auftreten als Verteidiger der Freiheit und Menschenrechte für verlogen und bigott. Ich war damals 20 Jahre jung, lebte in Mannheim und mein bis dahin noch vorwiegend positives Amerikabild, das allerdings durch den Vietnamkrieg schon einige Risse bekommen hatte, schlug endgültig um. Brutal wurde mir klar, daß die Rede vom US-Imperialismus eben kein leeres Gerede ist. Wie in Chile ging und geht es der US-Administration immer nur um Wirtschaftsinteressen, Einfluß, Macht und um die Verteidigung des Kapitalismus.
Zur Erinnerung an Víctor Jara gibt es im Schockwellenreiter TV einen Mitschnitt eines seiner letzten Konzerte, das er am 17. Juli 1973 für das Panamericana Televisión in Lima, Peru gab. (Kommentieren) (#)
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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