Übrigens: Die Berliner Bevölkerung erträgt den Bahnstreik gelassen. Schließlich ist sie es schon seit Jahren gewohnt, daß die S-Bahn nicht fährt.
[Ceterum censeo]: Daher bin ich nicht nur der Meinung, daß der Berliner Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) als (politisch) Verantwortlicher für das Berliner S-Bahn-Chaos zurücktreten, sondern daß auch die gesamte Berliner S-Bahn wegen erwiesener und dauerhafter Unfähigkeit sofort entschädigungslos enteignet werden muß. (Kommentieren) (#) ()
Was die DB verschweigt: Die Wahrheit über den Bahnstreik: Streik bei der Bahn und kein Ende in Sicht. Die Leidtragenden sind die Kunden. Dabei wäre eine Lösung zum Greifen nahe – würde die DB endlich das Urteil des Bundesarbeitsgerichts akzeptieren.
Verschärft hat die Bahn den Konflikt in den letzten Wochen noch dadurch, daß sie einseitig Tarifverhandlungen mit der EVG führte – und zwar für alle ihre Mitglieder, auch für die bislang von der GDL vertretenen Lokführer. Die Bahn gesteht der EVG also dasselbe Recht zu, das sie der GDL verweigert. Vor diesem Hintergrund hat die GDL zu Streiks aufgerufen – sie sind das einzige Mittel, das der GDL zur Durchsetzung ihres Rechts auf Tarifverhandlungen zur Verfügung steht.
[Bild (cc0 Public Domain): neopresse.com]
Die dürfen das! Ja, die Streiks nerven. Aber sie gehören auch dazu, damit Unternehmen und Arbeitnehmer wenigstens halbwegs auf Augenhöhe verhandeln können. Kleine, aufmüpfige Gewerkschaften wie die GDL sind genau das, was Deutschland braucht, kommentiert Stefan Römermann:
Ganz ehrlich?! Es ist kaum noch auszuhalten. Nicht der Streik selbst. Der ist nervig. Klar. […] Wirklich kaum noch auszuhalten ist etwas ganz anderes: Seit Wochen wird in vielen Medien und in der Politik so getan, als ob hier eine kleine Splittergewerkschaft mit einem durchgeknallten Gewerkschaftschef die Republik in Geiselhaft nimmt. Als würden gierige und machthungrige Funktionäre ohne Rücksicht auf Verluste das ganze Land lahmlegen.
Und sind die Streik-Ziele der GDL wirklich so absurd? Die Gewerkschaft ist längst nicht mehr eine reine Lokführer-Gewerkschaft. Viele Zugbegleiter sind inzwischen Mitglied in der GDL. Und natürlich will die Gewerkschaft auch für diese Mitglieder verhandeln und Tarifverträge abschließen dürfen.
Und jetzt kommt der Witz: Die dürfen das. Denn genau das hat das Bundesarbeitsgericht vor vier Jahren entschieden.
[Deutschlandfunk] (Kommentieren) (#) ()
Der ungeplante Urlaub anläßlich des Bahnstreiks gab mir die Gelegenheit, zusammen mit dem kleinen Sheltie mal wieder die Nachbarschaft zu erkunden. [Photo (cc): Jörg Kantel] (#) ()
Das Zitat zum Bahnstreik: Auch Burkhard Schröder ist ein GDL-Versteher: »Ich bin für Claus Weselsky, einer der wenigen echten und kämpferischen Gewerkschaftler, die wir noch haben in Deutschland. Wäre gut, wenn es mehr davon gäbe.« Dem habe ich nichts hinzuzufügen! [Burks’ Blog] (Kommentieren) (#) ()
1 (Email-) Kommentar
hab nicht gedacht, dass ich den Spiegel noch mal (positiv) zitieren würde, aber Augstein hat recht: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bahn-streik-der-lokfuehrer-arbeitskampf-ist-ein-geschenk-a-1001337.html
Klar nervt ein Streik, sonst wäre es ja auch kein Druckmittel. Aber es ist ein legitimes Druckmittel.
Der Rest der Medien soll sich gefälligst schämen - ist ja schlimmer als bei der neuesten Krim-Krise.
– Michael H. (Kommentieren) (#)
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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