Das Internet ist kaputt!

Als ich heute morgen nach dem Wochenende meinen Feedreader öffnete, wurde ich von Schreckensmeldungen nahezu überschüttet. Als erstes meldete Tante Heise, daß über eine Objekt-Datei im Installer des iOS-App-Compilers Xcode chinesischen Entwicklern eine Malware untergeschoben wurde, die es in sehr vielen Apps bereits in den offiziellen App-Store geschafft hat. Ging man ursprünglich von etwa 40 Apps aus, berichtete das chinesische Staatsfernsehen CCTV, daß über 350 Apps betroffen seien. Der Schadcode zapfe Daten ab und enthalte Routinen zur Fernsteuerung der infizierten Geräte. Der Konzern hat laut eigenen Angaben infizierte Apps aus seinem Onlineladen entfernt. Ob es alle sind, weiß niemand.

Dann wurde auch noch Symantec beim Fälschen von Google-Zertifikaten erwischt. Angreifer hätten diese mißbrauchen können, um eine sichere Verbindung für Man-in-the-Middle-Attacken vorzutäuschen.

Die nächste schlechte Nachricht ist, daß auch der vielgenutzte Messenger und Video-Chat Skype weltweit Probleme hat. Über die Ursache wird noch gerätselt.

Und last but not least erreichte mich noch die Meldung, daß die isländischen Provider in einer konzertierten – nicht mit der Politik abgestimmten – Aktion ihren Kunden künftig den Besuch der Torrent-Plattform The Pirate Bay verbieten wollen. Darauf hätten sich die Dienstleister mit Vertretern der Unterhaltungsindustrie in Verhandlungen, die unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfanden, geeinigt. Die Sperre von The Pirate Bay ist also keinem Gerichtsurteil geschuldet. Hier haben sich die Provider der Lobby der Unterhaltungsindustrie unterworfen und üben nun selbstherrlich Zensur aus. Warum erinnert mich das nur an TTIP?

Bislang spielte ich ja mit dem Gedanken, Island als sicheren Heimathafen meiner digitalen Existenz zu nutzen, aber wenn der Einfluß der Industrie dort so groß ist, muß ich mir wohl etwas anderes überlegen.

So ein kaputtes Internet ist wie Zahnschmerzen. Das braucht kein Mensch …

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