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Generatoren für statische Webseiten, das nächste große Ding?

Der Schockwellenreiter und auch mein Wiki bestehen ja seit 2012 aus statischen Seiten, die mit RubyFrontier herausgeschrieben werden. Und so kam ich mir fast als Trendsetter vor, als ich über den Artikel »Why Static Website Generators Are The Next Big Thing« im Smashing Magazine gestolpert bin, den Mathias Biilmann Christensen gestern dort veröffentlichte. Nach einer Geschichte der statischen Seiten, die natürlich gleichzeitig eine Geschichte des frühen Web ist, geht er danach auf die Probleme dynamischer Seiten ein. Er macht dort allerdings nur die geringere Geschwindigkeit und die Probleme des Cachens aus und geht am Rande noch auf das Sicherheitsproblem ein (70 Prozent der weltweiten WordPress-Installationen seien angreifbar, da sie nicht die notwendigen Sicherheitsupdates eingefahren hätten). Weder die Datensilo-Problematik noch die drängende Frage nach der Zukunftssicherheit dynamisch erzeugten Contents wird erwähnt.

Zu den Vorzügen moderner Generatoren für statischer Seiten gehören nach Ansicht des Autors:

  • Geschwindigkeit (statische Seiten sind nun mal – trotz Cache – schneller als dynamisch erzeugte Seiten)
  • Immer und überall die gleiche URL
  • Template-Systeme
  • Markdown-Unterstützung
  • Metadaten-Unterstützung

Ein großes Problem sieht er noch in der Unterstützung für Redakteure und Autoren, denen bei nahezu allen Generatoren ja kein WYSIWYG-Editor zur Verfügung steht, sondern die im Texteditor mit Markdown oder anderen Auszeichnungssprachen hantieren müssen. Daß man dies umgehen kann, in dem man zwischen Redaktionsserver, der durchaus dynamisch sein kann und einem Produktionsserver, der statische Seiten ausliefert, trennt, sieht der Autor nicht. Das ist durchaus verwunderlich, wo er doch im gleichen Beitrag Content Delivery Networks (CDNs)für statische Seiten als Allheilmittel anpreist.

Das verwundert jedoch nicht, wenn man erfährt, daß der Autor für Netlify arbeitet, einem CDN für statische Seiten1.

Ansonsten setzt Mathias Biilmann Christensen auf Jekyll, dem wohl weltweit am meisten genutzten Generator für statische Seiten und empfiehlt, ihn zusammen mit Tools wie Grunt oder Gulp2 zu nutzen, um einen einfahc zu nutzenden Workflow zu etablieren, der dafür sorgt, daß die statischen Seiten herausgerendert und zum Server hochgeladen werden.

Netlify betreibt als Service ein Verzeichnis freier Generatoren für statische Seiten, das aber wohl noch recht unvollständig ist. Weder RubyFrontier (ich wiederhole mich, aber das ist das Tool mit dem ich schon seit Jahren dieses Blog Kritzelheft, mein Wiki und andere Seiten herausschreibe) noch das extrem leistungsfähige Perl Template Toolkit haben bisher darin Aufnahme gefunden.

War sonst noch was? Ach ja, im Kulturmanagement Blog jammert man über Contentmarketing, Blogs und sinkende Zugriffszahlen und auf BASIC thinking schwadroniert der Gründer (nun als Gastautor) über die Geschichte von Blogs. Einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Beiträgen müßt Ihr schon selber herstellen. [Photo: Drachenfest auf dem Tempelhofer Feld, (cc): Gabriele Kantel]

  1. Interessant ist, daß Netlify unter anderem ein Basic Package Free Forever anbietet. Für kleinere Auftritte könnte das durchaus die Frage nach der Nachhaltigkeit lösen (wenn man geklärt hat, was dort »forever« bedeutet). Ich sollte mir daher den Dienst auch einmal genauer anschauen.

  2. Notiz an mich: Gulp in mein Wiki aufnehmen!


(Kommentieren)  Generatoren für statische Webseiten – 20151103 bitte flattrn

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Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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