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Computerpionier Heinz Billing ist tot

Wie heise online gestern berichtete ist Heinz Billing, Physiker und Computerpionier der ersten Stunde, schon am 4. Januar 2017 in seinem Haus in Garching im Alter von 102 Jahren gestorben. Heinz Billing arbeitete unter anderem am Max-Planck-Institut für Physik in Göttingen, wo er 1952 den ersten Elektronenrechner G1 (Göttingen 1) für den Astronomen Ludwig Biermann entwickelte, und am Göttinger Institut für Angewandte Mathematik, sowie am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching. Von 1968 bis 1998 war er Mitglied im Beratenden Ausschusses für Rechenanlagen in der Max-Planck-Gesellschaft (BAR), von 1968 bis 1986 war er Vorsitzender dieses Ausschusses. Seit 1993 wird jährlich von der Max-Planck-Gesellschaft und der Heinz-Billing-Vereinigung zur Förderung des wissenschaftlichen Rechnens e. V. der Heinz-Billing-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Rechnens vergeben. Dem Kuratorium gehörte natürlich auch Heinz Billing an.

Ich habe Heinz Billing mehrmals bei der Verleihung dieses Preises in Göttingen getroffen und er hat mich jedes mal sehr beeindruckt. Von ihm sind zahlreiche Anekdoten überliefert, zum Beispiel, daß er bis weit über seinem 90. Geburtstag reichlich und immer filterlos geraucht habe und daß er die Magnetkopfabstände seines ersten Trommelspeichers mit Zigarettenpapier kalibirert haben soll.

Es gibt immer weniger Computerpioniere der ersten Stunde. Es wird Zeit, daß wir uns mit der Geschichte unseres eigenen Faches befassen, bevor alle, die wir befragen könnten, nicht mehr unter uns weilen.

Das obige Photo zeigt Heinz Billing (links) und Konrad Zuse (mitte) bei einer Präsentation auf der Systems in München im Oktober 1991. (Photo (gemeinfrei): Wikimedia Commons)


(Kommentieren)  Heinz Billing ist tot – 20170109 bitte flattrn

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