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Web-Brutalismus oder die Rückkehr der Comic Sans

Über Web-Brutalismus als neuen Trend und als Gegenentwurf zur Kommerzialisierung des Netzes hatt ich ja schon Anfang des Jahres einmal hingewiesen. Doch was ich heute früh gelesen hatte, hat mich umgehauen:

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Denn es gibt jetzt mit PaperCSS ein (responsives) freies (ISC-Lizenz) CSS-Framework, das sich nicht nur ein minimales, brutalistisches Web-Design auf die Fahnen geschrieben hat, sondern das auch die Handschrift wieder dem Netz zurückgeben will. Ich vermute mal aus Linzenzgründen wird dabei nicht die Comic Sans verwendet, sondern zwei freie Comic-Sans-Klone aus Googles Wunderkammer, nämlich für die Brotschrift die Neucha von Jovanny Lemonad und für die Headlines die Patrick Hand SC von Patrick Wagesreiter. Beide stehen unter der Open Font Lizenz und wirken so erfrischend unperfekt und wenig professionell, daß es mich – wie das gesamte PaperCSS-Framework – begeistert hat. Über seine Motivation schreibt Rhyne Vlaservich, der Autor des Frameworks:

I got tired of mODerN STylEs and clean pages on the internet. I also wanted to learn more about Flexbox and Less. So I made PaperCSS to solve these two challenges of mine :)
The goal of PaperCSS is to be as minimal as possible when adding classes. For example, a button should just look like a paper button. There shouldn’t be a need to add a class such as paper-button. Because of this, adding PaperCSS to a markdown generated page should instantly paper-ize it.

Auf Hackernoon gibt es von ihm auch noch die Entstehungsgeschichte »How I built and deployed PaperCSS — and got 125+ stars on Github the first week« und hier könnt Ihr die jeweils aktuelle Fassung, aber auch die Vorgänger herunterladen. Dabei ist die minifizierte Version des Framework gerade einmal 30,2 KB fett und die rohe Fassung für diejenigen unter Euch, die daran noch herumbasteln wollen, auch nur 36,8 KB. Selbstverständlich gibt es auch den kompletten Quellcode auf GitHub.

War sonst noch was? Ach ja, auf Medium schreibt Liza Daly über interaktive Marginalia und Sinan özdemir findet: »Ugly is the New Black«, meint damit auch den Web-Brutalismus und verlinkt auf ein paar ausgesuchte Beispiele. Und ich überlege, ob ich dieses Blog Kritzelheft nicht auch brutal umgestalten sollte. Denn häßlich konnte ich schon immer …


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Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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