Heute habe ich ein Geschenk erhalten, das mich sehr gefreut hat. Vom Herausgeber selber bekam ich nämlich (mit persönlicher Widmung) »Karl Marx: Das Kapital: Kritik der politischen Ökonomie – Erster Band Buch I: Der Produktionsprozess des Kapitals – Neue Textausgabe, bearbeitet und herausgegeben von Thomas Kuczynski«. Diese Neuausgabe ist überfällig, weil – wie der Verlag schreibt – Marx den ersten Band seines Opus magnum nicht mehr in der Fassung hat veröffentlichen können, die ihm selbst Ende 1881 vor Augen stand:
Hauptstreitpunkt bei den nach seinem Tod erschienenen Ausgaben war stets, inwieweit die von ihm in der französischen Ausgabe vorgenommenen Änderungen gegenüber der zweiten deutschen Ausgabe zu berücksichtigen seien. Er selbst war der Auffassung, dßs er dort »manches Neue zugesetzt und vieles wesentlich besser dargestellt habe«, daß die Ausgabe daher »selbst von Lesern zu Rate gezogen werden (sollte), die mit der deutschen Sprache vertraut sind«, und er verlangte, »daß der Übersetzer stets sorgfältig die zweite deutsche Auflage mit der französischen vergleicht, da die letztere viele wichtige Änderungen und Ergänzungen enthält«.
Diese neue Textausgabe basiert auf diesem geforderten Vergleich, aber nicht nur dieser beiden, sondern aller von Marx und Engels edierten Ausgaben und Übersetzungen und auch der in der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) erreichte Forschungsstand wurde selbstverständlich berücksichtigt.
Um die Ausgabe lesefreundlich zu halten (das Buch ist trotz allem noch knapp 800 Seiten fett), wurde der Anhang und der gesamte historisch-kritische Apparat (der mehrere tausend Seiten in einer Druckausgabe umfaßt hätte und die zugrundeliegenden Quellen en detail sichtbar macht) auf eine dem Buch beiliegende USB-Card verbannt. So ist es auch gelungen, den Preis dieses Mammutwerkes studentenfreundlich zu halten.
Disclaimer: Ich bin mit dem Herausgeber Thomas Kuczynski befreundet und daher sicher befangen. Dennoch oder gerade deswegen glaube ich, daß ihm damit ein großer Wurf gelungen ist und jeder dieses Buch lesen sollte. Thomas hat auf jedes Honorar für seine jahre- respektive jahrzehntelange Arbeit verzichtet, um den Preis des Buches so gering zu halten, daß es sich jeder auch leisten kann. Sein Nachwort zu dieser neuen Textausgabe mit seiner Motivation für diese hat er auf den Seiten des Verlages veröffentlicht (), so daß Ihr einen ersten Eindruck über diese Ausgabe gewinnen könnt. Gerade in diesen schweren Zeiten, ist es dringend erforderlich, Marx wieder zu lesen.
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
Alle eigenen Inhalte des Schockwellenreiters stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz, jedoch können fremde Inhalte (speziell Videos, Photos und sonstige Bilder) unter einer anderen Lizenz stehen.
Der Besuch dieser Webseite wird aktuell von der Piwik Webanalyse erfaßt. Hier können Sie der Erfassung widersprechen.
Diese Seite verwendet keine Cookies. Warum auch? Was allerdings die iframes
von Amazon, YouTube und Co. machen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Werbung