Zensur privatisiert: Facebook löscht US-Unabhängigkeitserklärung

Das Nachrichtenmagazin »Liberty County Vindicator« hat im Vorfeld des heutigen »Independence Day« täglich Ausschnitte der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten veröffentlicht.

Die ersten neun Ausschnitte des Gründungsdokumentes ließen sich ohne Probleme auf Facebook veröffentlichen. »Aber Teil 10 erschien nicht. Stattdessen erhielt The Vindicator eine Nachricht von Facebook, in der mitgeteilt wurde, daß der Beitrag ‘gegen unsere Standards für Hassreden verstößt’«, erklärt Chefredakteur Casey Stinnett. Die fragliche Stelle enthielt die Paragraphen 27 bis 31 der Unabhängigkeitserklärung.

Aus Angst, daß das Teilen der vermeintlichen Hassrede die Löschung der Facebook-Seite des »Liberty County Vindicator« auslösen könnte, hat sich die Redaktion entschieden, das Teilen der Unabhängigkeitserklärung auszusetzen.

So etwas passiert, wenn man Zensur privatisiert, statt sie – wie es sich für eine Demoratie gehören würde – den Gerichten zu überlassen. Und zwar nicht nur in der Heimat der Tapferen und dem Land der Freien, nicht wahr, Herr Maas? [Photo (cc): Jörg Kantel]

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