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Lidl zieht bei SAP die Reißleine

Nach sieben Jahren und Kosten von voraussichtlich mehr als einer halben Milliarde Euro hat Lidl die Einführung des neuen Warenwirtschaftssystems »Elwis« jetzt gestoppt. Das berichtet die Heilbronner Stimme. Während der Implementierung zeigte sich, daß die von über hundert IT-Spezialisten entwickelte SAP-Version insbesondere für umsatzstarke Länder nichts taugt. In einem der Heilbronner Stimme vorliegenden Schreiben an die Mitarbeiter heißt es, die eigentlichen Ziele seien »nicht mit vertretbarem Aufwand« erreichbar. Experten zufolge habe das Projekt jedoch jetzt schon mehr als 500 Millionen Euro verschlungen – etwa für kostspielige IT-Berater und SAP-Lizenzen. Lidl hat sich demnach ein Milliardengrab geschaufelt.

Darum will Lidl nach eigenen Angaben sein altes Warenwirtschaftssystem »Wawi« weiterentwickeln, das eigentlich von »Elwis« abgelöst werden sollte. »In der Kosten-Nutzen-Abwägung spricht alles für die Weiterentwicklung der Wawi«, schreiben die Lidl-Chefs an ihre Mitarbeiter. Sie sollen alle an Bord bleiben und jetzt mithelfen, das alte, modulare System zukunftsfähig zu machen.

Das ist natürlich eine Steilvorlage für und ein Appell an die Verantwortlichen des Berliner Pleiteflughafens BER. Niemand sollte versuchen, ein totes Pferd weiter zu reiten. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Aber bei Lidl müssen die Kosten ja von dem Discounter selber übernommen werden und nicht vom Steuerzahler. [Photo (cc): Gabriele Kantel]


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