image image


Happy Birthday, Niklaus Wirth

Ich hatte Anfang der 1980er Jahre an der TU Berlin bei Christiane Floyd Software Engineering studiert und so wurde folglich Niklaus Wirth zu einem meiner Säulenheiligen. Meine ersten Programmiersprachen waren Algol 68 und Algol W, danach hatte ich die ganze Entwicklung des Wirthschen Programmiersprachenkosmos mitgetragen: Von Pascal über Modula-2 bis hin zu Oberon. Ich hatte an einer Weiterentwicklung des LPR Modula-2 für den Atari-ST gearbeitet und heftig darunter gelitten, daß den beiden Oberon-Versionen V4 und S3 nicht der Erfolg beschieden war, den sie meiner Meinung nach verdienten.

image

Heute wird Niklaus Wirth 85 Jahre jung und natürlich möchte ich mich in die Liste der Gratulanten einreihen und dabei gleichzeitig auf Wirths größten Erfolg hinweisen, die Programmiersprache Pascal. Von der existiert eine immer noch quicklebendige freie Version mit dem Namen FreePascal und der damit verbundenen IDE Lazarus. FreePascal und Lazarus gibt es für so ziemlich alles, was sich Prozessor schimpft, daneben kann man mit ihnen Bytecode für die Java Virtual Machine erzeugen und fast pünktlich zum 85. Geburtstag von Wirth erschien von Lazarus die Version 2.0, die unter anderem neben der Unterstützung für Cocoa einen Pascal-zu-JavaScript-Transpiler einführte.

Das ausgegebene JavaScript unterstützt derzeit minimal ECMAScript 5 und sollte in jedem Browser oder in jeder Node.js-Umgebung laufen, somit kann man in FreePascal neben vielen anderen Zielplattformen nun auch für das Web entwickeln. Dies macht Pascal auch für mich wieder interessant und warum sollte man als Rentner nicht eine alte Liebe wiederbeleben? Ich habe mir jedenfalls FreePascal und Lazarus erst einmal installiert. Alles weitere wird die Zukunft bringen. Schaun wir mal …

In diesem Sinne: Happy Birthday Niklaus Wirth und danke für alles. (Photo: Tyomitch, Quelle: Wikimedia Commons)


1 (Email-) Kommentar


Ja, die herzlichsten Glückwünsche an Niklaus Wirth. Wir hatten die Pascal-Bibel „Algorithmen und Datenstrukturen“ Ende der 80iger als Unterrichtsbuch im Prüfungskurs Informatik (P4 war mündlich).
Modula 2 habe ich damals auf meinen ST zusammen mit ST Pascal Plus genutzt. Auf dem Mac dann Think Pascal.
Man war das eine große Zeit.

– Karsten K. (Kommentieren) (#)


(Kommentieren) 

image image



Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

Alle eigenen Inhalte des Schockwellenreiters stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz, jedoch können fremde Inhalte (speziell Videos, Photos und sonstige Bilder) unter einer anderen Lizenz stehen.

Der Besuch dieser Webseite wird aktuell von der Piwik Webanalyse erfaßt. Hier können Sie der Erfassung widersprechen.

Diese Seite verwendet keine Cookies. Warum auch? Was allerdings die iframes von Amazon, YouTube und Co. machen, entzieht sich meiner Kenntnis.


Werbung


Werbung


image  image  image
image  image  image


image