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Computergeschichte(n) mit Python: Als die Welt noch schwarz-weiß war (Nachtrag)

Nachträglich war mir aufgefallen, daß ich in meinem Beitrag über frühe Techniken zur Darstellung von Computergraphiken auf rein schwarz-weißen Monitoren eine damals häufig genutzte Technik vergessen hatte: Das Schwellwertverfahren, das heute noch gerne zur Segmentierung digitaler Bilder genutzt wird. Auch dieses Verfahren führt zu Binärbildern, die nur die Farben schwarz oder weiß annehmen können.

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Das Verfahren ist ganz einfach: Oberhalb eines bestimmten Schwellenwertes (des Grauwertes) wird die Farbe weiß gesetzt, sonst schwarz. Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Verfahren wird auf eine Rasterung zur Simulierung von Grauwerten verzichtet.

Daher ist das Schwellwertverfahren – wie dieses Beispiel in Processing.py zeigt – auch besonders einfach zu implementieren:

from random import randint

def setup():
    global akt
    size(800, 640)
    this.surface.setTitle("Schwellenwert-Akt")
    akt = loadImage("akt.jpg");
    image(akt, 0, 0)
    noLoop()

def index(x, y):
    return(x + y * akt.width)
    
def draw():
    akt.filter(GRAY)
    akt.loadPixels()
    
    for y in range(akt.height):
        for x in range(akt.width):
            s = 100
            pix = akt.pixels[index(x, y)]
            c = red(pix)
            if c <= s:
                akt.pixels[index(x, y)] = color(0)
            else:
                akt.pixels[index(x, y)] = color(255)
    
    akt.updatePixels()
    image(akt, 400, 0)

Solche Bilder bekam man damals auch häufig unfreiwillig, da viele Photokopierer und Offset-Druckmaschinen ähnlich funktionierten, nur daß man auf den Schwellwert keinen Einfluß hatte. Die Ergebnisse waren dementsprechend. Denn setzt man in obigem Beispiel den Schwellwert naiv ungefähr auf die Mitte zwischen schwarz und weiß, zum Beispiel s = 120, dann ersäuft die Dame in schwarzer Farbe – für ein ansprechendes Binärbild muß man für jedes Ausgangsphoto den Schwellwert individuell anpassen.


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Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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