Erst kommt es gar nicht und dann schneller als man denkt. Nach einem vergeblichen Versuch im Dezember letzten Jahres hatte ich doch gestern einen zweiten Anlauf gestartet, in den Besitz des Buches »Code The Classics Volume 1« zu gelangen. Und schon heute Mittag bekam ich eine Email, daß ich mein Paket beim Amazon Hub Locker1 meines Vertrauens abholen könne. Alles ohne Amazon Prime.
Ich hatte die Katze ja nicht im Sack gekauft, sondern mir vorher das kostenlose PDF heruntergeladen. Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Für schlappe 15 Euro erhält mein ein solide gebundenes Buch mit festem Umschlag und gut 220 Seiten, durchgehend farbig gedruckt. Und der Inhalt erst: Fünf klassische Arkadenspiele, von Pong (1972) und Bubble Bobble (1986) über Frogger (1981) und Centipede (1980) bis hin zu Sensible Soccer (1993) werden alle ausführlich vorgestellt und gewürdigt. Das freut den Computer-Archäologen und -Historiker.
Der Clou aber ist, daß sie alle als Hommage in einer modernen Version in Pygame Zero neu programmiert wurden, eben nicht einfach nach-, sondern neu programmiert. So bekam Pong unter dem Titel Boing! eine künstliche Intelligenz verpaßt, statt des Frosches in Frogger, der nur sein Ziel erreichen mußte, muß ein armes Kaninchen in Infinite Bunner sich durch eine endlos scrollende, prozedural erzeugte Landschaft voller Heckenlabyrinthe, gefährlicher Autos, Eisenbahnen und Flüsse kämpfen. Und so weiter und so fort. Bei jedem Programm gibt es Neues zu entdecken und jedes Programm führt neue Spielelemente ein.
Die verwendeten Zeichnungen und Sprites sind von Dan Malone, der mit den Bildern der Klassiker spielt und sie respektvoll, aber mit eigenem Stil weiterentwickelt hat. Allister Brimble hat dazu moderne Musik und Sounds komponiert. Beide kommen in den letzten beiden Kapiteln des Buches ebenfalls zu Wort.
Der Code ist ausführlich dokumentiert und der Leser (und Programmierer) wird aufgefordert, die Beispiele weiterzuentwickeln. Natürlich gibt es alle Quellcodes und sämtliche Assets auf GitHub.
So, ich muß jetzt Schluß machen und weiter in Code The Classics schmökern. Das Buch wird mir noch viele vergnügliche Stunden bescheren.
Google Translate übersetzt »Hub Locker« übrigens mit »Nabenschließfach«. Was soll mir das jetzt wieder sagen? ↩
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter Rentner, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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