Obiges Video hat mich auf nteract gestoßen, eine freie (BSD-Lizenz) Desktop-Applikation zum Editieren und Bearbeiten von Jupyter Notebooks. Die bisher unterstützten Kernel sind Python, Node.js, R, Julia, C++ und Scala. Und da ja eines meiner Projekte während der Corona-Isolation »Lerne Julia« heißt, habe ich das gleich einmal mit dem Julia-Kernel ausprobiert:
Meine Installation von IJulia benötigte leicht andere Befehle als die, die das Video vorschlägt:
using Pkg Pkg.add("IJulia")
Außerdem erkannte nteract, obwohl ich in beiden Versionen IJulia
installiert hatte, bei mir nur Julia 1.0.5 als Kernel, das brandneue Julia 1.4 wurde leider nicht gefunden. Wenn jemand von Euch weiß, wie ich nteract beibringe, auch den neuen Julia-Kernel zu finden, bitte ich um Nachricht in meinen (Email-) Kommentaren.
Aber danach lief alles wie geschmiert. Ich habe dieses kleine Julia-Programm in nteract eingegeben (jede Programmzeile als separate Zelle):
using Pkg Pkg.add("Plots") Pkg.add("PyPlot") using Plots pyplot() plot(sin, -2pi, pi, label = "Sinus")
Wie schon in meinen Konsolenexperimenten dauerte die Ausführung beim ersten Mal sehr lange, weil Julia einige Pakete und Module erst einmal vorkompilieren mußte, danach lief es aber innerhalb einer Session recht flott ab. Also Vorsicht bei Restart Kernel
.
nteract (eigentlich ein blöder Name für solch eine nette App) ist eine Electron-Anwendung, also ein Mix zwischen Browser- und Desktop-App. Daher ist das Teil schon 250 MB fett, aber die sind es wert.
nteract gefällt mir vor allem deshalb besser als Jupyter, weil die Navigation zwischen unterschiedlichen Verzeichnissen viel problemloser (nämlich über die Funktionen des Betriebssystems) abläuft. Ich habe für Python-, Sage-, und (neuerdings auch für) Julia-Projekte unterschiedliche Git-Repositorien und Jupyter tat sich immer schwer, für ein neues Projekt in das entsprechende Verzeichnis zu wechseln.
nteract fühlt sich einfach gut an und daher glaube ich, daß ich – zumindest vorläufig – meine Jupyter-Alternative gefunden habe. Jetzt fehlt mir nur noch ein Sage-Kernel, dann wäre ich mit dem Teil vollständig glücklich.
Das Notebook zu obigem Screenshot (hallojuliaplot.ipynb
) findet Ihr in meinem GitHub-Repositorium.
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter Rentner, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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