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Leseempfehlung zum US-Wahltheater: Die verflixte Mathematik der Demokratie

Wer genervt ist vom derzeitigen US-Wahltheater und sich fragt, warum es die Umfrageinstitute in den USA nicht schaffen, kurz nach der Schließung der Wahllokale eine einigermaßen brauchbare Hochrechnung zu veröffentlichen, der hat den Unterschied zwischen der deutschen Verhältniswahl (die Parlamentssitze werden nach dem Stimmenanteil paritätisch aufgeteilt) und der angelsächsischen Mehrheitswahl (»the winner takes it all«) nicht berücksichtigt. Speziell das US-Wahlmänner-System, das aus der historischen Notwendigkeit entstand, in solch einem riesigen Flächenstaat die Delegierten für eine Wahl zusammenzubringen, sorgt oft für Irritationen. Und dann ist da ja auch noch das Gerrymandering, das Zuschneiden von Wahlkreisen, um bestimmte Kandidaten zu bevorzugen.

Diese Themen und noch viele andere behandelt der israelisch-schweizerische Mathematiker George G. Szpiro in seinem vergnüglichen Buch »Die verflixte Mathematik der Demokratie«, eine populäre, historische Darstellung, welche (mathematischen) Probleme bei den verschiedenen Wahlsystemen auftreten. Szpiro beginnt mit den alten Griechen und Römern und führt dann über mittelalterliche Kirchenherren, der Französischen Revolution und den amerikanischen Gründungsvätern bis hin zu heutigen Nobelpreisträgern. Es ist – soweit das bei einem Mathematikbuch möglich ist – allgemeinverständlich geschrieben und teilweise sogar recht vergnüglich. Man merkt dem Buch an, daß Szpiro nicht nur Mathematiker, sondern auch Journalist für die Neue Zürcher Zeitung ist.

Ich hatte das Buch schon einmal im Februar 2012 (kurz nach seinem Erscheinen) unter dem Titel »Mathe und Machtfragen« für Deutschlandfunk Kultur besprochen. Der Beitrag ist immer noch online.


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Über …

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