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Einmal nur mit Profis arbeiten!

Ab übermorgen sollen wir also alle in den Lockdown. Ich gebe zu, ich habe ihn gefordert, aber er fiele mir und anderen leichter, wenn ich den Eindruck hätte, daß Bund und Länder wissen, was sie tun. Aber schon einige wenige Nachrichten, die mich in den letzten Tagen erreichten, lassen mich massiv an der Kompetenz der Verantwortlichen zweifeln.

  • So soll bald die Impfung gegen Corona anlaufen. Eine dabei angelegte Datenbasis soll die Möglichkeit bieten, Geimpfte und Ungeimpfte miteinander vergleichen zu können, um (sehr seltene) Nebenwirkungen aufzuspüren. Doch das Konzept der Bundesregierung ist dazu denkbar ungeeignet: Die Daten sollen separat erfaßt und dann beim Robert-Koch-Institut zusammengeführt werden. Dabei werden sie in den jeweiligen Bundesländern auch noch unterschiedlich erfaßt – womöglich von Hand. So ist das Datenchaos vorprogrammiert. Warum werden nicht in jedem Impfzentrum Kartenlesegeräte installiert, die – wie bei jedem Arzt – die elektronische Gesundheitskarte einlesen können? Weil der Arzt die Geräte selber zahlen muß, aber im Haushalt von Bund und Ländern keine Mittel dafür vorgesehen sind?

  • Die Schulen machen im Lockdown dicht, doch zumindest die Berliner Schulen sind bei der Digitalisierung abgehängt. Und dann wirft auch noch die Berliner Datenschutzbeauftragte der Bildungsverwaltung Versäumnisse vor. Und womit? Mit Recht! So hat eine Schule in Berlin-Lichtenberg den digitalen Unterricht sicherheitshalber komplett eingestellt, da selbst die von der Senatsverwaltung für Bildung empfohlene Plattform »Lernraum Berlin« den Anforderungen des Datenschutzes nicht genüge.

  • Aber auch in Nachbarländern mangelt es an Profis: So sehen in Österreich die Befunde der Corona Massentests wie Phishing Mails aus. Die dafür Verantwortlichen halten dies aber nur für einen »Schönheitsfehler«. Sancta Simplicitas!

  • Aber dafür versagt die Berliner Senatsverwaltung auch noch auf einem anderen Feld: Fußgängerzonen und Grünanlagen sollen von Radspuren durchzogen werden. Wer plant denn sowas? Fuss e.V. hält dies für eine »Verkehrswende rückwärts«. Und womit? …

Doch zum Schluß noch etwas komplett anderes: Nach dem dpunkt-Verlag (mit O’Reilly und Microsoft Press) übernimmt Tante Heise auch noch den Rheinberg-Verlag (vormals Galileo Press). Damit kommen fast alle deutschsprachigen IT-Bücher aus einem Haus. Und Facebook sponsort die Godot Game Engine. Aber Sorgen machen müssen wir uns in beiden Fällen nicht. Behaupten die Verantwortlichen. Wer glaubt den sowas? [Photo (cc): Jörg Kantel]


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Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter Rentner, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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