image image


image

LiveCode ist nicht mehr Open Source: Das Ende der LiveCode Community Edition

Soeben erreichte mich eine Email von Kevin Miller (auch online unter den irreführenden Titel »Open Source Announcement«), dem CEO von LiveCode Ltd. Darin teilte er in gestelzten Worten den Nutzern der LiveCode Community Edition, dem plattformübergreifenden, freien Open-Source-Zweig (GPL) des HyperCard-Nachfolgers/-Klons LiveCode, mit, daß mit sofortiger Wirkung die Unterstützug dafür eingestellt wird. Sie wird weder weitere Updates noch Wartung erfahren. Die Nutzer sollen gefälligst ab rund 10 US-$ im Monat eine Lizenz erwerben. Davon möchte Kevin Miller nämlich reich werden.

Das wird Hauke Fehr aber gar nicht gefallen. Ich selber bin – bis auf die Enttäuschung über diesen Wackelkurs – momentan nicht direkt betroffen. Zwar gab es auch bei mir Überlegungen, irgendwann mal irgendetwas in Richtung Interactive Fiction – als Reminiszenz an meine HyperCard-Exprimente der 1990er Jahre (ich möchte hervorheben, wie jung ich auf diesem Photo von 1996 noch war 🤓) – anzustellen, aber momentan finde ich Twine mit Harlowe einfach spannender als LiveCode mit HyperTalk und so hatte ich das Vorhaben ganz weit nach hinten auf meine To-Do-List geschoben. Aber dennoch ist es schade. Fast alle vielversprechenden Projekte (zum Beispiel MuPad oder Frontier) sind den Bach runtergegangen, nachdem sie den Open-Source-Pfad verlassen hatten. Ich sehe das für LiveCode auch, denn außer dem chronisch klammen Nutzern aus dem Bildungsbereich hat LiveCode keine wirkliche Nutzer-Basis.

Gibt es einen Ausweg? Die LiveCode Community Edition steht unter der GPL und ist auf GitHub zu finden (mittlerweile eingefroren). Aber schon da gibt es einige Ausnahmen von der GPL. Eine Fork mit anschließender Weiterentwicklung dürfte daher relativ schwer sein. Daher sehe ich schwarz und das heißt Bye, Bye, LiveCode, es war schön mit Dir.


(Kommentieren) 

image image



Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter Rentner, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

Alle eigenen Inhalte des Schockwellenreiters stehen unter einer Creative-Commons-Lizenz, jedoch können fremde Inhalte (speziell Videos, Photos und sonstige Bilder) unter einer anderen Lizenz stehen.

Der Besuch dieser Webseite wird aktuell von der Piwik Webanalyse erfaßt. Hier können Sie der Erfassung widersprechen.

Diese Seite verwendet keine Cookies. Warum auch? Was allerdings die iframes von Amazon, YouTube und Co. machen, entzieht sich meiner Kenntnis.


Werbung

Diese Spalte wurde absichtlich leergelassen!


Werbung


image  image  image
image  image  image


image