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Generative Art auf Papier und zwischen zwei Pappedeckel gepreßt

Bei meinen Überlegungen, wie man dem derzeitigen NFT-Hype um Generative Art den Stinkefinger zeigen kann, brachte mich der Artikel »Slovenia-based publishing house Look Back and Laugh prints innovative Risograph art books« auf eine Idee: Wie wäre es, wenn man die Ergebnisse seiner Progammierbemühungen – statt sie in den geldgierigen Rachen der NFTs zu versenken – lieber auf Papier drucken und zwischen zwei Pappedeckel pressen und dann als Kunstband (via einem der zahlreichen Print-on-Demand-Anbieter) vermarkten würde? Bildbände gehen immer und sie sind auch wenig vom wachsenden Ebook-Boom betroffen.

Für die Erstellung der digitalen Druckvorlage böte sich DrawBot an. Diese Processing-ähnliche, in Python zu programmierende Anwendung für künstlerische 2D-Graphiken (leider mac-only, aber dafür Open Source (BSD-Lizenz)) halte ich für besonders geeignet, weil sie Vektorgraphiken erzeugt, die verlustfrei skaliert werden können. DrawBots Fähigkeiten hatte ich ja hier auch schon einmal getestet.

DrawBot besitzt eine exzellente Dokumentation und neben den in meinem Wiki schon aufgeführten Tutorials gibt es zm Beispiel noch das Video »Creating an animated gif with Python in DrawBot« von Just van Rossum, der auch die Seite »Daily DrawBot« bis 2018 fütterte. Just ist nicht nur der Bruder des Python-Schöpfers Guido van Rossum, sondern auch ein bekannter Typograph und war maßgeblich an der Entwicklung von DrawBot beteiligt.

Kleiner Fun-Fact am Rande: Just bevorzugt offensichtlich für die Bennenung der Variablen in DrawBot den camelCase und nicht den von seinem Bruder und der Python-Gemeinde verlangten snake_case. Muß man ja auch nicht. 🤓

War sonst noch was? Ach ja, ein großer Teil der DrawBot-Anwender kommt aus dem Typographie-Umfeld und so ist es nicht verwunderlich, daß es für das Typographie-Programm RoboFont (proprietär) DrawBot als Extension gibt. Das schreibe ich hier nur, um einen Übergang zum Plädoyer »A Reason to Self-Host Fonts« zu haben.

Und wenn das mit dem Kunstbuch nicht so recht klappen sollte, der oben erwähnte slowenische Verlag »Look Back and Laugh« vertreibt auch andere, mit computergenerierter Kunst aufgepeppte (Alltags-) Produkte wie zum Beispiel T-Shirts, Sweatshirts, Hoodies, Base-Caps, Trinkflaschen oder Socken. Es müssen also wirklich nicht immer nur NFTs sein, hier tut sich noch ein weites Feld an anderen Möglichkeiten auf. 🎽


1 (Email-) Kommentar


Zum Thema "Stinkefinger zeigen" auch wenn nicht unbedingt gegenüber NFTs, ist mir aufgefallen, dass Du vielleicht noch nicht auf das Projekt "Funky Fingers" von Bleeptrack gestoßen bist.
Ich finde es ist ein gutes Beispiel dafür, dass (generative) Kunst auch durch Frustration und Wut motiviert werden kann.

– Knut (Kommentieren) (#)


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