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Erste Erfahrungen mit Feedspot

Vor ein Paar Tagen hatte ich in meinem Blog angekündigt, daß ich die Google Reader-Alternative Feedspot im (Test-) Einsatz habe. Der bisherige Feedreader meines Vertrauens funktionierte in Chrome nicht mehr richtig und zeigte auch sonst im Dauergebrauch ein paar Schwächen. Nun ist es an der Zeit, über die ersten Erfahrungen zu berichten.

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Der Import der OPML-Dateien des Google Readers und von Selfoss verlief schnell und problemlos, so daß ich schon nach wenigen Sekunden einen funktionierenden RSS-Reader hatte, der sich auf den ersten Blick kaum vom Google Reader unterschied. Neu waren die unterschiedlichen »Views«, von der raumfressenden »Expanded View« über die hübsch anzusehende »Magazine View« (siehe Screenshot) bis zu platzsparenden »List View«. Nach einigen Tagen behielt ich die »List View« bei, da sie auch auf kleinen Laptop-Monitoren die größtmögliche Übersicht gewährleistet.

Praktisch ist auch, daß man quasi mehr oder weniger (halb-) automatisch die diversen Sozialen Netze direkt aus Feedspot heraus füttern kann. Da diese ja ihre API ständig ohne Ankündigung ändern, funktionierten meine Skripte, mit denen ich den Schockwellenreiter in die Netze pumpte, nur noch mehr schlecht als recht und so habe ich einfach auch mein Blog im Feedspot abonniert und mülle nun Facebook und Co. von hier aus zu. Den Update-Abstand, wann Feedspot die einzelnen Feeds erneuert, habe ich nicht herausbekommen, aber man kann für jeden einzelnen Feed ein Update erzwingen, indem man dort das Relaod-Knöpfchen drückt.

Unpraktisch ist, daß man die einzelnen Feeds nicht suchen kann. Wenn man sie in einen Ordner versteckt verschoben hat und nicht mehr weiß in welchem, dann ist eine mühsame Suche von Hand erforderlich.

Ein wenig nervend ist auch, daß man mich hin und wieder drängt, auf das kostenpflichtige »Feedspot Gold+« zu wechseln, wohingegen ich die gelegentlich eingeblendete Werbung akzeptiere und einfach ignoriere. Irgendwoher müssen die Macher von Feedspot ja auch an ihr Geld kommen.

Das »Soziale Netz« von Feedspot ist mir schlicht und einfach Wurst. Ich folge nicht den Feeds anderer Feedspot-Nutzer, ich habe schon genug »Freunde« auf Facebook, Twitter und Co. Feedspot ist für mich nur ein Feedreader, der mich informieren soll, was es auf den von mir abonnierten Feeds Neues gibt. Und das erledigt Feedspot zuverlässig und zu meiner Zufriedenheit, so daß das Teil schon nach kürzester Zeit zum alleinigen neuen »Feedreader meines Vertrauens« avancierte.

Einen kleinen Stich ins Herz gibt es mir nur jedesmal, wenn ich daran denke, daß dies kein selbstgehosteter Dienst ist, sondern er auf irgendeinem, vermutlich amerikanischen Server hockt und ich dies mit meinen Daten bezahlen muß. Da man aber jederzeit seine Abonnements als OPML wieder exportieren kann (auch wenn die Funktion unter Apps -> OPML -> Save opml leicht versteckt ist), halte ich das bei einem Feedreader gerade noch für vertretbar, denn seien wir ehrlich: Jeder selbstgehostete Dienst muß gewartet werden. Und das kostet (Arbeits-) Zeit – Zeit, die ich oft nicht habe oder gerne für andere Dinge verwenden würde.

Mein Fazit: Zwar ist auch Feedspot in gewisser Hinsicht ein Datensilo, aber ein Datensilo, das man leicht wieder verlassen kann. Wem also die genannten Einschränkungen nicht stören, dem kann ich Feedspot mit gutem Gewissen empfehlen.


1 (Email-) Kommentar


Mh… verstehe ich nicht so ganz.
Ich setze seit dem Wegfall von Google Reader eine eigene Instanz von Tiny Tiny RSS ein (http://tt-rss.org/redmine/projects/tt-rss/wiki).
Das ist in PHP geschriebene Opensource (GPLv3), braucht als Datenbank entweder PostgreSQL oder MySQL, wird kontinuierlich weiter entwickelt und kann so ziemlich alles, was man will und noch einiges mehr. Mächtiger als SelfOSS ist es auf jeden Fall, zudem läuft es stabil und es gibt diverse Android-Apps dafür.
Ich bin damit zufrieden.

– Marc S. (Kommentieren) (#)


(Kommentieren)  Erste Erfahrungen mit Feedspot bitte flattrn




Über …

Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!

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