Schockwellenreiter: 20. August 2013

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Autonomer Quadcopter: Der Pilot ist ein Smartphone: An der TU Wien gelang es, einen vollständig autonomen Quadcopter zu konstruieren. Die nötige Rechenpower wird von einem handelsüblichen Smartphone bereitgestellt. Eine App sorgt dafür, daß sich das Fluggerät anhand von Kameradaten im Raum zurechtfindet, wobei das System, das auch Indoor-fähig ist, derzeit noch QR-Code-artige Marker als Orientierungshilfe nutzt.

Zug fällt aus: Daß Ihr in den letzten Tagen und Wochen nur so wenig über das alltägliche Berliner S-Bahn-Chaos hier im Schockwellenreiter gelesen habt, heißt nicht, daß es besser geworden wäre. Nachdem die BVG den Süden Neuköllns mit der Teilschließung der U8 mindestens bis Ende Mai 2014 nun endgültig vom Rest der Welt abgeschnitten hat, habe ich schlicht und einfach resigniert. Ich hoffe nur inständig, daß die dafür verantwortlichen, in ihrem neoliberalen Privatisierungswahn verharrenden Parteien SPD und Grüne vom Wähler am 22. September die rote Karte gezeigt bekommen. Seit gestern nachmittag ist es allerdings wieder besonders schlimm, Zugausfälle und Verspätungen machen es nahezu unmöglich, irgendwo pünktlich anzukommen.

[Ceterum censeo]: Daher bin ich nicht nur der Meinung, daß der Berliner Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) als (politisch) Verantwortlicher für das Berliner S-Bahn-Chaos zurücktreten, sondern daß auch die gesamte Berliner S-Bahn wegen erwiesener und dauerhafter Unfähigkeit sofort entschädigungslos enteignet werden muß. [Photo (cc): Jörg Kantel] (Kommentieren) (#)

Zur Verfügbarkeit der Email-Verschlüsselung (mit OpenPGP und S/MIME): Es scheint gar nicht so einfach zu sein, in einer größeren, heterogenen Umgebung flächendeckend eine Email-Verschlüsselung einzuführen. Hier das Ergebnis einer (Kurz-) Recherche des Datenschutz- und IT-Sicherheitsbeauftragten meines Brötchengebers.

Die OpenPGP Implementierung GnuPG gibt es für Windows, Mac OS und Linux/Unix. iOS und Windows Phone ist Fehlanzeige und für Android gibt es AGP, das aber nur mit K9 Mail funktioniert. Für den Blackberry gibt es Addons.
Für Outlook 2010 gibt es seit kurzem ein Beta-Plugin, für Outlook 2013 gibt es nichts.
S/MIME gibt es native in Outlook und Thunderbird. iOS kann damit umgehen, Djigzo für Android funktioniert, ist aber eine Zumutung. Für Windows Phone ist es für Frühjahr 2014 angekündigt. Für den Blackberry gibt es Addons.
Und dann Webmail: Die einzige bekannte (aber kaum brauchbare) Lösung ist ein ActiveX-Control für Exchange/IE unter Windows. Das Firefox/Chrome Plugin WebPG setzt ein installiertes GnuPG voraus und ist daher auch nur sehr eingeschränkt nutzbar.
Dann gibt es (natürlich ??) auch noch (kommerzielle) Lösungen, die Ver- und Entschlüsselung auf einem Server durchführen (z.B. Symantec PGP Universal, Lotus Notes usw.).

Fazit: So ganz ohne Probleme ist Email-Verschlüsselung also nicht. Außerdem wird die Problematik der Metadaten-Speicherung (Verkehrsanalysen) damit auch nicht ansatzweise gelöst. Als Waffe gegen den Datenhunger der NSA und anderer Geheimdienste ist die Email-Verschlüsselung daher relativ nutzlos. (Kommentieren) (#)

Die (beinahe) tägliche Linkschleuder zu Snowden, PRISM und anderen geheimdienstlichen Grausamkeiten:

Der Friederich, der Friederich … Im Gegensatz zur Kanzlerin und dem Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hält die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) die NSA-Äffare noch nicht für erledigt: Unter dem guten, alten Leninschen Motto »Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser« sagte sie in einem Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (zu Dokumentationszwecken trotz Leistungsschutzrechtprotest verlinkt), daß sie immer skeptisch gegenüber Beteuerungen von Seiten der Geheimdienste sei.
Oracle-Chef Larry Ellison im Interview: Was die NSA macht, ist »großartig«, denn Oracle liefert schließlich die Datenbanken für die großangelegte Schnüffelei.
Am Wochenende wurde der Partner des Guardian-Journalisten Glenn Greenwald, der zusammen mit Snowden die NSA-Enthüllungen ins Rollen brachte, bei einem Zwischenstop auf dem Londoner Flughafen Heathrow festgenommen und fast neun Stunden unter Berufung auf den Terrorism Act 2000 verhört. Ein beispielloser Einschüchterungsversuch und Angriff auf die Pressefreiheit. Laut Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger werde die Tageszeitung von der britischen Regierung massiv unter Druck gesetzt, das verbleibende Snowden-Material zu zerstören oder an die Regierung zurückzugeben. Ein Regierungsmitarbeiter meinte laut Guardian, daß die Tageszeitung ihren »Spaß« und ihre »Debatte« gehabt habe. Die hatte zwar nicht unbedingt ihren Spaß, aber Sicherheitskopien.
Wolfgang Michal erklärt uns auf Carta, warum die Regierung in Sachen NSA so still sei: »Neben dem Grundgesetz existiert offenbar noch ein Schattengrundgesetz: das Truppenstatut und seine Zusatzabkommen.«
Kauft Mini-Drohnen und setzt sie kreativ ein: Ein Spaziergang aus Protest gegen die NSA zum Dagger Complex führte wegen einer Mini-Drohne zu einem massiven Polizeieinsatz.
Der NSA-Abhörskandal schadet der Cloud-Industrie. Die Branche könnte in den nächsten drei Jahren mindestens 35 Milliarden Dollar an Geschäft verlieren (und das ist auch gut so), weil Kunden in aller Welt nicht mehr sicher sind, ob ihre Daten vor den Augen der US-Geheimdienste geschützt sind.

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Pymove3D: Für Schüler und Schülerinnen bietet der Python Software Verband mit Unterstützung von Zeit Online zwei kostenfreie Programmierkurse in Berlin und Hamburg an. Die Kurstermine sind:

Berlin: 06. - 08. September 2013
Hamburg: 13. - 15. September 2013

An dem Kurs kann jeder Schüler von 13 bis 21 Jahren teilnehmen, egal ob Mädchen oder Junge. Ganz besonders freuen sich die Veranstalter über Mädchen. Die Kurssprache ist deutsch.

Der kostenfreie Kurs wird ehrenamtlich von professionellen Programmierern durchgeführt und findet bei der Redaktion von Zeit Online in Berlin und Hamburg statt, die die Schulungsräume hierfür unentgeltlich zur Verfügung stellt. Weitere Informationen und Anmeldung unter pymove3d.pysv.org (Kommentieren) (#)