Endlich Freitag! Und wie jeden Freitag soll Euch das Hundebild der Woche darüber hinwegtrösten, daß es die nächsten zwei Tage keine oder nur wenige Updates hier im Blog geben wird. Ich möchte mich nämlich über Sonnabend und Sonntag nicht nur weiter mit R und RStudio beschäftigen, sondern auch mit dem Node Webkit und dem Canvas-Element von HTML5. Und darüber hinaus will ich natürlich auch wieder unseren kleinen Sheltie Joey bespaßen.
Egal wie das Wetter auch werden wird, der Frühling ist nicht mehr aufzuhalten. Ein schönes Wochenende Euch allen da draußen. Wir lesen uns spätestens am Montag wieder. [Photo © 2015: Rico Schubert] (Kommentieren) (#) ()
Für alle, die meine gestrige Entscheidung nachvollziehen können oder ebenfalls das Bedürfnis haben, in R einzusteigen, hier zwei Literaturhinweise aus meinem Lieblingscomputerbuchverlag:
Learning R von Richard Cotton ist eine eher konventionelle Einführung in die Statistik-Software mit einem Schwerpunkt auf Datenanalyse. Aber das Buch ist gut strukturiert und hilft, die Lernkurve gleich zu Beginn flachzuhalten. Die mehr als 370 Seiten stecken voller leicht nachvollziehbarer Beispiele, die über das hinausgehen, was viele andere Lehrbücher zu R anbieten. Besonders haben mir die Beispiele zum Thema Datenaquise gefallen, weil hier auch gezeigt wird, wie man stinknormale Webseiten mit oder ohne API anspricht und daß man hierfür eben nicht auf andere Scriptsprachen wie Perl, Python oder Ruby ausweichen muß. Wegen der guten Strukturierung eignet sich das Buch auch für später als Nachschlagewerk auf dem Schreibtisch. Es ist handlicher als das ebenfalls hervorragende, aber mit seinen mehr als 750 Seiten doch etwas zu voluminös geratene R in a Nutshell. Daher: Eine unbedingte Empfehlung.
Einen ganz anderen Weg geht das deutlich kompaktere (230 Seiten) Hands-On Programming with R von Garrett Grolemund. Wie der Untertitel »Write Your Own Functions And Simulations« schon andeutet, liegt der Schwerpunkt hier auf das Programmieren von R und dies wird im Großen und Ganzen anhand von drei Beispielen erlernt: Der Simulation von Würfelspielen, einem Pokerspiel und einer Slot-Maschine. Hier steht also nicht die Datenanalyse im Vordergrund – die sich meist mit wenigen Zeilen R, oft sogar mit einem Einzeiler durchführen läßt (dafür ist R schließlich geschaffen worden), sondern die Programmierung von Simulationen. Der Autor selber erklärt das Buch als Ergänzung zu seinem »Data Science with R«, das aber wohl noch nicht erschienen ist. Aber »Learning R« und »Hands-On Programming with R« ergänzen sich ebenfalls großartig. Also ist auch dieses Programmier-Tutorial (m)eine unbedingte Empfehlung. Wer diese zwei Lehrbücher durchgeackert hat, kann mit R (und RStudio) schon eine Menge anstellen. (Kommentieren) (#) ()
Alles, was in den letzten Tagen liegengeblieben war und nicht den Weg in dieses Blog gefunden hat, was ich aber dennoch für aufhebenswert hielt (vornehmlich Updates und Sicherheitshinweise):
GIS-Software GRASS in Version 7.0 erschienen: Version 7.0 des Geoinformationssystems GRASS bringt eine überarbeitete Oberfläche und neue Funktionen. Speziell die Installation unter MacOS X scheint gegenüber früheren Versionen erheblich einfacher geworden zu sein (Download). Allerdings benötigt GRASS GIS 7.0 mindestens MacOS X 10.7, für die Benutzer des Schneeleoparden steht allerdings auch noch ein Installer mit der Version 6.4 bereit.
Der VLC Media Player ist in der Version 2.2.0 erschienen. Das Update ist sehr umfangreich, Einzelheiten lassen sich im Changelog nachlesen.
Die Mediathek View in der Version 9 hat ein Herz für alte Hardware.
Die Game Engine Unreal ist ab der Version 4 kostenlos für alle nutzbar, Entwickler müssen erst ab einem Umsatz von 3.000 US-Dollar im Quartal eine Beteiligung von fünf Prozent an Epic bezahlen.
Die mit einem ähnlichen Geschäftsmodell (kostenlos für Entwickler, solange sie weniger als 100.000 Dollar Umsatz im Jahr machen) operienden Game Engine Unity ist in der Version 5 erschienen
MongoDB ist in der Version 3.0 draußen und öffnet sich neuen Speicher-Engines. Dank Überarbeitungen und Ergänzungen soll die NoSQL-Datenbank nun sieben- bis zehnmal so leistungsfähig sein, bis zu 80 Prozent weniger Speicher benötigen und weniger operativen Overhead aufweisen.
Noch einmal MongoDB (dieses Mal mit einem Security Alert): In der Datenbank-Verwaltung phpMoAdmin klafft ein kritisches Sicherheitsloch, durch das Angreifer Code einschleusen können. Ein passender Exploit kostet 3.000 US-Dollar. Schützen kann man sich, indem man den Zugriff auf das Skript moadmin.php
etwa per .htaccess
einschränkt oder auf eine Alternative wie etwa RockMongo (ebenfalls PHP) oder Mongo-Express (Node.js) umsteigt.
Khronos beerdigt OpenGL und wagt mit Vulkan einen Neuanfang. Die eierlegende 3D-Wollmilchschnittstelle soll schneller und effizienter sein und auf allen Systemen laufen.
Branchenbuch: Was Google und Bing nicht anzeigen, ist wertlos. Sagt das Landgericht Wuppertal. Ist also wahr.
Die stille Revolution: Berliner errichten ihr WLAN selbst. Das Freifunk-Netz ist die Antithese dazu, wie das Internet gerade organisiert ist. Es ist dezentral, das heißt katastrophensicher, zensurresistent und relativ überwachungsfrei.
Florian Freistetter setzt seine nette Serie »Best of Chaos« mit einem Beitrag über endlich unendliche Fraktale fort.
Keiner kennt Shoes, das nette, kleine, palttformübergreifende GUI- und Graphik-Toolkit für Ruby. Dabei läuft Shoes auch auf dem neuen Raspberry Pi 2.
Neues vom Qualitätsjournalismus: Associated Press setzt verstärkt auf Journalistenroboter und will bei der College-Sport-Berichterstattung verstärkt auf maschinell generierte Meldungen zurückgreifen. Vielleicht sollte ich auch meine Linkschleudern automatisieren. Eine Idee dafür hätte ich schon. Müßte dann aber (wegen RubyFrontier) meine Ruby-Skills verbessern. Soviel zu programmieren, so wenig Zeit.
Böses Orakel: Oracle hängt Adware an den Java-Installer für Mac OS X. Wäre da nicht noch Processing, wäre es langsam an der Zeit, sich endgültig von Java zu verabschieden.
Und last but not least: Können Maschinen lügen? Oliver Bendel enthüllt in der Telepolis die Wahrheit über Münchhausen-Maschinen.
Damit dürfte ich Euch genug Lesestoff und Informationen für das Wochenende präsentiert haben. Viel Spaß damit. (Kommentieren) (#) ()
Über …
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