Brent Simmons hat die Bandbreite von Newsreadern untersucht und dabei im Wesentlichen drei Kategorien ausgemacht:
Casual Newspaper: Das sind Newsreader, die von ihrer Anmutung am ehesten an Zeitungen oder Zeitschriften erinnern. Als Beispiel nennt er unter anderem Flipboard, aber ich würde auch solche Dienste wie Paper.li dazuzählen. Brent Simmons nennt diese Reader casual, da nicht garantiert ist, daß man wirklich alles zum Thema serviert bekommt.
Productivity App: So nennt Simmons die Feedreader, die ich als klassisch bezeichnen würde. Das können Desktop-Clients sein wie Net News Wire, aber eben auch Webservices wie der verblichene Google Reader. Das User Interface erinnert eher an Email-Clients, denn an Zeitungen oder Zeitschriften. Die Personalisierung dieser Clients – besonders welche Feeds abonniert werden sollen – liegt komplett in der Hand der Nutzer.
River of News: Das sind umgekehrt chronologische Feeds mit optionalen Titeln und einem kurzen (Anreißer-) Text. Natürlich fallen darunter Winers River2 und sein Nachfolger River4. Auch sie sind eher casual, da es in der Regel dort kein »Gelesen«-Knöpfchen gibt und somit auch kein Druck besteht, alles zu lesen. Die Meldungen sind auch nur solange lesbar, bis sie aus der Seite/Timeline heruasgescrollt sind. Brent Simmons unterscheidet zwei Unterkategorien: Nachrichtenflüsse, die (in der Regel) RSS-Feeds konsumieren und dann die Feeds sozialer Netzwerke wie Twitter und Facebook.
Dave Winer hat dem noch eines draufgesetzt, indem er nach der Veröffentlichung seines riverBrowsers (wir berichteten vorgestern) einen Tag später der Welt (s)einen outlineBrowser vorstellte, der OPML-Dateien zu News Rivern herausrendert. Der Browser ist Teil seines PagePark-Projektes. Nun kann sein Node.js-basierter Server nicht nur Markdown- und RSS-, sondern auch aus einem Ordner heraus beliebige OPML-Dateien veröffentlichen.
Nun wachsen für Winer die Dinge langsam zusammen. Denn seiner Meinung nach nimmt die gegenseitige Zusammenarbeit und Unterstützung eine Schlüsselungstellung für das offene Web ein. Er faßte dies in einem kurzen Facebook-Eintrag so zusammen:
For news, for now, there’s 1. Twitter, 2. Facebook, 3. the open web. If you’re not #1 or #2 then you’re part of #3.
Winer ist wie immer optimistisch, den Silos entkommen, ja selbst Facebook oder Twitter öffnen zu können:
For example, Facebook posts are notoriously difficult to find after they’ve scrolled too far down the timeline, or aren’t favored by the algorithm.
Yes, Facebook let’s you download your archive, but what if we could echo our writing to a personal blog, as we’re writing or updating? One that would provide us or our children and grandchildren a place to look up our writing years or decades from now?
Das ist ja auch das Ziel der Reclaim Your Social Media-Aktivisten um Felix Schwenzel und Sascha Lobo. Und damit schließt sich der Kreis wieder zu obigem Beitrag von Brent Simmons: Nachrichtenflüsse, Casual Apps und Feedreader schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern können und sollten für ein offenes Web zusammenarbeiten. Und Winer hat (noch einmal Recht): Dafür braucht es vor allem (offene) APIs. [Inessential.com, Scripting News] (Kommentieren) (#) ()
Heute mal eine Linkschleuder der besonderen Art. Denn in den letzten Tagen hat sich in meinem Feedreader soviel zu dem beliebten Statistik- und Data-Maining-Paket R angesammelt, daß ich das alles nur en bloc abhandeln kann.
Dean Attali zeigt in diesem Tutorial, wie man mit R und Shiny eine kleine Web-Applikation baut: Mimicking a Google Form with a Shiny app.
Noch eine interaktive Webanwendung mit R und Shiny: Shiny App for the Wittgenstein Centre Population Projections.
Shiny, die Dritte: Shiny Wool Skeins.
Und noch mehr Shiny: The 2D-Harmonograph In Shiny mit dem schönen Zitat von Carl Sagan: »If you wish to make an apple pie from scratch, you must first invent the universe.«
Und wer jetzt Lust auf Shiny bekommen hat, für den ist dieser Spickzettel (mit Video-Tutorial) sicher einen Klick wert.
R, RStudio, Shiny und (Web-) Mapping mit Leaflet: Interactive web maps with R.
Das kleine Tutorial A perfect Scatterplot (with Marginals) ist inspiriert von einem Beispiel aus diesem Artikel: A modern guide to getting started with Data Science and Python – und so kam Python in die Überschrift zu dieser Linkschleuder.
DT: An R interface to the DataTables library (neues Paket (1)).
d3heatmap: Interactive heat maps (neues Paket (2)).
Mining Social Media: Intraday time series analysis of the #rstats hashtag on Twitter.
Mining Social Media (2): Visualization and Analysis of Reddit’s »The Button« Data
Ihr habt Fragen? Hier sind die Antworten: 15 Easy Solutions To Your Data Frame Problems In R.
Nicht nur für R-User interessant: Sharing environments using Vagrant. So kam das »mehr« in die Überschrift und Vagrant wollte ich sowieso schon lange mal testen.
Noch mehr »mehr« (denn Docker harrt auch noch eines Testes): Running RStudio on Digital Ocean, AWS etc Using Tutum and Docker Containers.
Gleich noch ein Tutorial dazu: Setting Rstudio server using Amazon Web Services (AWS) – a step by step (screenshots) tutorial.
Aber vielleicht ist das gar nicht mehr nötig, denn RStudio adds custom domains, bigger data and package support to shinyapps.io.
Und last but not least: Short is the new Long with longurl for R (plus working with weblogs & URLs in R)
Das sollte die R- und Statistik-Freaks unter Euch für die nächsten Tage beschäftigen (ich schließe mich da selber nicht aus). (Kommentieren) (#) ()
Über …
Der Schockwellenreiter ist seit dem 24. April 2000 das Weblog digitale Kritzelheft von Jörg Kantel (Neuköllner, EDV-Leiter, Autor, Netzaktivist und Hundesportler — Reihenfolge rein zufällig). Hier steht, was mir gefällt. Wem es nicht gefällt, der braucht ja nicht mitzulesen. Wer aber mitliest, ist herzlich willkommen und eingeladen, mitzudiskutieren!
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