Gestern – ausgerechnet zum Jahrestag der Französischen Revolution – lud die Fraktion DIE LINKE in der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung zu einer Diskussionsveranstaltung unter dem Titel »Kopftuchverbot abschaffen! Gemeinsam für Vielfalt und Gleichberechtigung« ein. Ja, bin ich den nur noch von Religioten umzingelt? Hat die Neuköllner Linke nichts Besseres zu tun? Sie könnte zum Beispiel mal Marx lesen. Soll vor Dummheit und religiösem Wahn schützen.
Um es mal deutlich zu sagen: Ich will weder Mönchskutten-tragende Männer noch Frauen in Pinguin-Kostümen oder Kopftüchern in Kindergärten, Schulen oder Gerichten sehen. Denn wer sich so zur Schau stellen muß, dem traue ich die gebotene, weltanschauliche Neutralität nicht zu, die einer säkularen Gesellschaft zusteht (womit ich elegant den Bogen zurück zur Französischen Revolution gespannt hätte).
Das obige Aktbild (Die Blume Andalusiens von Léon-François Comerre) hat nur indirekt etwas mit dem Beitrag zu tun. Es bringt meine Überzeugung zum Ausdruck, daß wir in Zeiten erstarkten Dunkelmännertums und religiöser Prüderie einfach mehr Wegguckbilder brauchen.
1 (Email-) Kommentar
Zuförderst Kompliment für „Die Blume Andalusiens“. (Für die anderen unter uns: boah ey.)
Sodann, Mönchskutte ist mir so Wurscht wie die Kutte der Mopped-Gang, solange mir keiner auf den empfindlichen Zeh tritt. Kopftuch auch. Kann man verbieten, ist eine wunderbare Methode für kostengünstige Produktion von Märtyrern.
Hab grad bei Burks (von wo ich herkomme) kommentiert: ist wie Masern mit Tipp-Ex und so weiter, weißt schon. Ah, und mein bon-mot von dort: du machst mit Verboten nicht Dumme klug. Also, fort mit Verbot.
Fühl dich eingeladen, mich zu widerlegen. Ich lerne gern dazu.
– Wolf-Dieter B. (Kommentieren) (#)
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