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Gelöst: Wurzelverzeichnis für Jupyter ändern

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Da hatte ich doch hier nachgefragt, ob einer von Euch da draußen weiß, wie man einmal das Wurzelverzeichnis für die Jupyter-Notebooks ändern kann und wie man zum anderen den Default-Port (localhost:8888) des Servers einer lokalen Installation auf einen anderen Port umbiegen kann. Heute verriet mir das Fratzenbuch, das ich dieses Problem vor exakt vier Jahren schon einmal gelöst hatte. (Ich werde alt, mein Gedächtnis läßt nach. 😏 ) Da es nicht mehr exakt so konfiguriert wird, wie vor vier Jahren (aus IPython Notebook ist schließlich Jupyter geworden), möchte ich in dieser Worknote noch einmal festhalten, wie es funktioniert:

Zuerst einmal muß der (versteckte) Ordner .jupyter gefunden werden. Dies erreicht man damals wie heute im Terminal mit dem Befehl:

jupyter locate

In meinem Fall ist es

/Users/kantel/.jupyter

und dieser Ordner war (fast) leer – jedenfalls fehlte die wichtige Datei jupyter_notebook_config.py. Damit ich das im Finder sehen und – wenn die Datei erst einmal erstellt ist – ich sie auch mit dem Werkzeug meines Vertrauens bearbeiten kann, muß man zuerst einmal dem Finder mitteilen, daß man diese verdeckten Ordner und Dateien im Finder auch sehen will. Auch dies erreicht man unter MacOS X nur im Terminal:

defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles TRUE
killall Finder

Die erste Zeile weist das Betriebssystem an, alle – auch die versteckten – Dateien und Ordner anzuzeigen, die zweite Zeile starten den Finder neu, damit der Befehl auch wirksam wird. Und weil ich nun schon so schön dabei war, im Terminal herumzuhantieren, habe ich auch gleich den Befehl

jupyter notebook --generate-config

eingetippt, um die Konfigurationsdatei zu erzeugen. Diesen Befehl habe ich auf Stack Overflow gefunden (wo denn sonst?). Jetzt besitzt man also die wichtige Konfigurationsdatei jupyter_notebook_config.py im Verzeichnis .jupyter, die aus über 600 Zeilen komplett auskommentiertem Code besteht.

Zuerst suchte ich die Zeile #c.NotebookApp.port = 8888, löschte das Kommentarzeichen und schrieb stattdessen c.NotebookApp.port = 9999 hinein. Damit war das erste Problem schon einmal gelöst, mein Jupyter-Server startete nun auf localhost:9999 und kam meiner (ebenfalls lokalen) MAMP-Installation nicht mehr in die Quere.

Jetzt zum zweiten Problem: Ein weiteres Suchen und Scrollen ließ mich die Zeile #c.ContentsManager.root_dir = '/' finden. Ich habe nur geraten, aber es sah mir danach aus, als ob diese Zeile für das verantwortlich war, was ich mir wünschte. Also löschte ich auch hier das Kommentarzeichen und schrieb in die Zeile c.ContentsManager.root_dir = '/Users/kantel/git/jupyter/notebooks'. Und Bingo! Mein lokaler Jupyter-Server zeigte mir beim Start nun auch mein Git-Repositorium mit meinen Jupyter-Notebooks an und ich mußte mich nicht mehr mühselig bis dahin durchhangeln. Natürlich müßt Ihr das Verzeichnis auf Euren eigenen Pfad zu Eurem Notebook-Repositorium oder wo immer Ihr Eure Jupyter-Notebooks ablegt, umbiegen.

Da die versteckten Dateien für einen Mac-Nutzer doch sehr ungewöhnlich sind und einem das Gefühl verleihen, sie müllen den Finder zu, habe ich diese Änderung mit

defaults write com.apple.finder AppleShowAllFiles FALSE
killall Finder

wieder rückgängig gemacht. Und nebenbei hat mich die (Wieder-) Entdeckung meiner vier Jahre alten Worknote daran erinnert, daß man auch im Terminal Jupyter mit

jupyter notebook

starten kann und dafür nicht unbedingt den Anaconda Navigator benötigt. Der ist nämlich recht behäbig, so ein Terminal-Befehl ist da in der Regel schneller. Aber das wird von Mausschubsern wie mir häufig vergessen …


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Über …

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